Sieglinde Landoll und Reinhard Jäckle ergänzen sich bei der Lesung aus Jäckles Werk Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Lesung aus Reinhard Jäckles "Odysseus, der Weg zu sich selbst"

Von Hans-Jürgen Kommert

Königsfeld/St. Georgen. Jeanette Batsch von der Tourist-Info Königsfeld zeigte sich erfreut über den Besuch bei der Lesung, die Reinhard Jäckle gemeinsam mit Sieglinde Landoll mit Prosatexten und Gedichten aus Jäckles Buch "Odysseus, der Weg zu sich selbst" bot. "Homer, einmal anders", zeigt auf, dass Jäckle nicht unbedingt dieselben An- und Einsichten wie der ursprüngliche Autor besitzt.

Nur etwa 20 Interessierte waren gekommen, um etwas über die Irrfahrten des griechischen Helden zu erfahren, aber auch speziell darüber, wie man Jäckles Ansicht nach daraus den Weg zu sich selbst finden könnte. Im Grunde beginnt das Werk des Künstlers genau da, wo auch Homers Odyssee beginnt – in der Zeit nach der rund zehn Jahre dauernden Belagerung Trojas, also dem Ausgangspunkt der ganzen Misere. "Wer kennt sie nicht, die Irrfahrten des Odysseus? Ihre Bilder sind in unsere Alltagssprache eingegangen", schreibt Jäckle dazu. Heutzutage sind es die Trojaner und nicht mehr die Griechen, die sich sogar in unsere Computer einschleichen.

"Noch immer haben wir manchmal nur die Wahl zwischen Skylla und Charybdis, den beiden Meerungeheuern in der Straße von Medina", so Jäckle. Ein schöner und schwerer Weg ist eine solche Odyssee, eine Irrfahrt. Und ein Mensch auf dem Weg zu sich selbst, Odysseus.

Ein Jeder ist irgendwo der Suchende, der das Glück erstrebt, gibt Jäckle preis – vielleicht aus sich selbst heraus? Er zeigt den Irrsinn des Krieges, das Unheil der Eile (die tausende von Odysseus´ Landsleuten in maroden Schiffen in den Tod treibt).

 "Wer nicht kämpft, hat schon den Kampf verloren“, macht Jäckle aufmerksam. Archetypische Bilder sieht er im Widerstehen des Helden gegen den Zauber der Circe, er sieht die sprechenden Zeichen. Sind es erste Schriftzeichen, die Homer hier Zauber ausüben lässt? "So mancher hat es weit gebracht mit diesen Zeichen", spricht Jäckle denn auch die Dichtkunst an.

Eine bestens aufgelegte Gabriele König aus St. Georgen umrahmte am Flügel die Lesung musikalisch, so dass auch dieser Teil der Kunst aufs Feinste abgedeckt wurde.