Gemälde und Skulpturen stellen Gabi Kammerer (links) und ­Helga Martin in den Arztpraxisräumen im Curavital aus. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Helga Martin und Gabi Kammerer stellen ihre Werke im Curavital aus

Königsfeld (hü). Zu einer Vernissage mit Skulpturen von Helga Martin und Bildern von Gabi Kammerer hatte der Verein "kukuk" ins Curavital eingeladen. 18 Bilder und zehn Sulpturen sind bis 31. Juli in den Praxisräumen zu besichtigen.

Überbegriff der Ausstellung ist "Begegnung". Beide hatten sich überlegt, wer oder was sich in den Praxisräumen begegne, so Kammerer. Neben ganz vielen verschiedenen Materialien sei letztendlich entscheidend, dass sich Menschen mit unterschiedlichen Charakteren und Neigungen begegnen. "Wir wünschen uns für die nächsten Monate viele positive Begegnungen in diesen Räumen", so Kammerer. "Freundschaft fängt mit Begegnung an, irgendwie und irgendwann, warum nicht hier?"

Sie habe als Kind schon gerne gemalt, so Kammerer, sich in Workshops weitergebildet und experimentiert, beispielsweise mit Spachteltechnik und Pappmaché oder auch mit Blech. Kammerer sieht ihr künstlerisches Schaffen als "mehr als ein Hobby" und schönen Ausgleich zu ihrem Beruf als Bauzeichnerin.

Martin sprach von der Verbindung von Kunst und Therapie als Möglichkeit von Begegnung. Als sie vor 20 Jahren schwer erkrankt sei, habe sie festgestellt, dass ihre Erkrankung immer wie etwas Fremdes neben ihr stand und nicht zu ihr gehörte. Sie habe ein Medium gebraucht und sich für therapeutisches Malen und Plastizieren entschieden. Beim Malen mit Rot, Geld und Blau habe sie gesehen, wie vielfältig die Begegnung dieser drei Farben sein konnten. "Ein Prozess von vielen Monaten" war es, in dem sie sich Jahreszeiten, Elementen oder festen Strukturen widmete.

"Das Wesentliche an plastischen Arbeit ist, dass eine Form im Raum sich entwickelt, die mir immer in ihrer Dreidimensionalität klar und fassbar gegenübersteht", so Martin. Es entstanden Figuren in Ton, Holz oder Stein. Der kalte Ton sei durch Kneten warm und geschmeidig geworden. Das Anfertigen größerer, senkrecht aufstrebender Plastiken habe bewirkt, dass sie sich beim Arbeiten aufrichten musste, "um auf Augenhöhe mit der Skulptur zu sein. Dadurch kam ich wieder näher zum Licht und atmete freier".

Heute wisse sie, dass Malen und Bildhauen die Metastasen nicht verschwinden lasse. Aber sie wisse, dass das Material es aushalte, wenn Kraft und Wut ausgelassen würden, dass ihr Kopf frei werde für den gegenwärtigen Moment, sie atme regelmäßiger und schlafe besser.

Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Carolina Königsberger an der Harfe. Angelina Kammerer verlas kurze Texte zum Thema "Begegnung".

Die Ausstellung kann noch bis 31. Juli in den Praxisräumen von Andreas Dogor, Mihaela Dutu und Peter Hesselbach zu den Öffnungszeiten besichtigt werden.