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Die Zinzendorfschülerin Luisa Grathwolabsolviert einen Auslandsaufenthalt in den USA / Gastgeschenke im Gepäck

Luisa Grathwol, 15-jährige Gymnasiastin an den Zinzendorfschulen, macht ein Auslandsjahr in den USA. In den zehn Monaten will sie unter anderem Surfen lernen und mit der Gastfamilie Spätzle essen.

Königsfeld. "Wenn ich Burger gar nicht mehr sehen kann, dann gibt’s eben Spätzle", sagt Luisa Grathwol und lacht. Die 15-jährige Schülerin fliegt im August für zehn Monate in die USA, um dort ihr Auslandschuljahr zu absolvieren. Die Geschenke für ihre Gasteltern hat sie vorsorglich bereits gekauft. Alles sehr "Schwarzwald-spezifisch", wie sie sagt: ein Vesperbrett, einen Kühlschrankmagneten in Form einer Kuckucksuhr, ein deutsches Kochbuch in englischer Sprache – und eben auch einen Spätzle-Shaker.

Am heutigen Mittwoch, 14. August, geht das Abenteuer für die Gymnasiastin an den Zinzendorfschulen los. Um 9.30 Uhr startet der Flieger in Frankfurt Richtung Washington und dann weiter nach New York. Neben den Gastgeschenken wird Luisa Grathwol nicht viel Gepäck dabei haben. Erlaubt sind lediglich ein Reisekoffer mit maximal 23 Kilo und ein Handkoffer mit maximal acht Kilo Gepäck – so schreibt es das organisierende Austauschnetzwerk YFU vor. "Man muss sich echt begrenzen, aber für die ersten paar Tage bin ich versorgt, aber danach werde ich mit meiner Gastfamilie shoppen gehen."

Aufregung, Spannung und Vorfreude überwiegen zur Zeit

Ihre Gasteltern – die zwar einen "ganz komplizierten Namen" hätten, allerdings "echt nett" seien – wohnen mit den beiden Teenager-Töchtern auf Long Island, ungefähr eine Stunde außerhalb von Manhattan. Auf der Insel befindet sich auch die Walt-Whitman-Highschool mit rund 2000 Schülern, die Luisa Grathwol für nahezu ein ganzes Jahr besuchen wird. Jeden Morgen wird sie mit dem "typischen gelben Bus", wie man ihn aus den Filmen kennt, abgeholt werden.

"Ich hab’ ein echt gutes Los gezogen", gibt die Schülerin zu und zählt ihre nette Gastfamilie sowie die Nähe zu New York City und dem Meer auf. Sie kennt die Gegend bereits. Im vergangenen Jahr unternahm sie mit ihrer Familie eine Rundreise entlang der Ostküste. Von Florida ging es nach New York. Die Schülerin erinnert sich begeistert: "Ich fand’s da echt cool. Den ganzen Spirit, die Lebensart, die Natur."

Ganz anders als hier im Schwarzwald sei es dort. "Ich finde die Sachen aus den USA cool: die Marken, die Filme, die Klamotten, die Musik." Sie liebt die Rap-Musik von Travis Scott. Ganz besonders Lust habe sie auch auf das amerikanische Essen. Der Gastvater surft: "Das will ich echt mal ausprobieren." Und sie möchte die Niagarafälle sehen.

Natürlich sei sie auch ein wenig unsicher, gerade auch, was den allerersten Schultag an der Highschool angehe. Aber hauptsächlich überwiegen Aufregung, Spannung und Vorfreude. Abenteuerlustig sei sie schon immer gewesen. Den Plan, irgendwann ein Austauschjahr zu machen, habe sie bereits mit 13 Jahren gefasst, als sie auf Youtube das Reisetagebuch einer Austauschschülerin angeschaut hat, die von ihren täglichen Erlebnissen mit der Gastfamilie berichtete. Auch die Reisen mit der Familie haben ihr Fernweh befeuert: "Die anderen Menschen, die andere Kultur, dieses ganz andere Leben: Das fasziniert mich."

"Viele sagen, man kommt vom Austauschjahr reifer zurück", meint Luisa Grathwol. Das wünsche sie sich auch. Und vor dem Studium will sie auf jeden Fall noch ein weiteres Auslandsjahr einlegen. Vielleicht als Au-pair, auf einer Farm in Kanada oder an der amerikanischen Westküste. "Eine Rinder-Ranch fände ich super cool. Ich würd’ schon anpacken."