Auch Laien können gute Musik darbieten. Das beweisen die Flötistinnen Ruth Kaupe, Ilse Stöckl und Elisabeth Wintermantel zusammen mit Leberecht Thiele (Orgel/Spinett). Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Konzert in der Nikolauskirche mit Flöten-Trio "Quodlibet" und Leberecht Thiele

Königsfeld-Buchenberg. Die vierte Veranstaltung der Buchenberger Sommerkonzerte besiegelte eine ansprechende Serie, zu der Leberecht Thiele und das Flöten-Trio "Quodli bet" beitrugen. Die Konzerte werden auf anderer Ebene fortgesetzt, wenn am Sonntag, 2. September 2018, um 17 Uhr der Bergstadtsommer erklingt.

Ruth Kaupe (Altblockflöte), Elisabeth Wintermantel (Tenorblockflöte) und Ilse Stöckl (Bassblockflöte) begannen mit einem dreistimmigen Präludium von Bach. Voller, kräftiger Ton, gekonntes Zusammenspiel und angenehme Klanggestaltung machten die Bearbeitung des Wohltemperierten Klaviers (BWV 873) zum Hörgenuss mit melodischer Ausstrahlung, Mehrstimmigkeit und Kanoncharakter.

Einer der bekanntesten Flötisten ist Johann Joachim Quantz, der am preußischen Hofe tätig war und den jungen "Alten Fritz" lehrte. Seine "Sonata a tre" für Bassflöten wurde nuanciert wieder gegeben: eine interessante Themengestaltung des Vivace bei beachtlichem Tempo, das festlich-kantable Largo mit eleganten Verzierungen, das flüssig-erfrischend vorgetragene Rigaudon, das heiter-klangschöne Menuett mit exakten Staccati und die Gigue mit Ku ckucks-Motiv und Echowirkung.

Wenig bekannt war Johann Schop (1590 bis 1667), als Ältester im barocken Reigen. Der "prinzipalste Ratsviolist" in Hamburg war manchem, auch italienischem Geiger seinerzeit, überlegen. Er lieferte die Musik auch zum Paul-Gerhardt-Lied "Sollt ich meinem Gott nicht singen". Feine, differenzierte und wohlklingende Musik war bei seinen fünf Allemanden für drei Tenorblockflöten zu hören: keck im Volkston, liedhaft, mit fülligen Akkorden versehen, Türmermusik ähnelnd, verzierungsreich und mit tänzerischem Drang ausgestattet.

Zusammen mit Leberecht Thiele am Spinett boten die drei Damen mit Sopran-, Alt- und Bassflöte einen prachtvollen Marsch, eine im Dreiertakt geformte festliche Sinfonia und einen höfischen "Ballo" von Händel.

Er war ein Meister an der Orgel und der Gavotte: Matthew Camidge. Leberecht Thiele interpretierte ein Werk in als Deutung einer "Aufforderung zum Tanz", wobei es nach expressiver Aussage und einer Generalpause für den Tänzer hieß: Hinsetzen!

Was nicht fehlen durfte: Ein Werk an der Albrecht-Orgel. Thiele wählte Musik des früh erblindeten Charles John Stanley (1713 bis 1786), Freund Händels. Aus seinem reichen Orgel-Oeuvre erklangen eine lebendige Siciliana mit silbrigen Registern und eine fugenartig angelegte Voluntary in dunkler Färbung mit wohltuenden Holzflötenklang.