Die Erzieherinnen der kommunalen Kindergärten Buchenberg, Erdmannsweiler und Neuhausen sowie des Naturkindergartens freuen sich mit Bürgermeister Fritz Link (links) und Tamer Öteles vom Institut für Qualitätsentwicklung in der Bildung (rechts oben) über das Orientierungsplan-Gütesiegel. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Alle kommunalen Einrichtungen erfüllen geforderte Kriterien

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Einen ersten Abschluss fand im Gemeinderat die Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems (QM) für die kommunalen Kindergärten Buchenberg, Erdmannsweiler und Neuhausen sowie den Naturkindergarten. Alle erhielten das Orientierungsplan-Gütesiegel.

Bürgermeister Fritz Link erinnerte an den etwa einjährigen Prozess mit dem Ziel, eine strukturierte Prozessqualität nachzuweisen. Ziel war es, "die Qualitätskriterien des Bildungsplans in den Einrichtungen abzuprüfen und nachzuweisen, dass diese pädagogische Qualität auch erbracht wird". Link lobte das Engagement der Erzieherinnen, die einen "enormen zusätzlichen Arbeitsaufwand" bewältigt hätten, der schließlich in der Zertifizierung mündete – "und zwar bei allen Einrichtungen mit gutem Erfolg".

Entwickelt wurde das QM mit mehr als 70 Prüfkriterien vom Institut für Qualitätsentwicklung in der Bildung. Dessen Leiter Tamer Öteles ist gleichzeitig Vorstandsmitglied der Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten, die das Projekt mitfinanzierte. Öteles sprach von Pionierarbeit in Sachen Pädagogik.

Gesamtqualität steht im Fokus

Im Fokus stehe die Gesamtqualität der Einrichtung. Ein Hauptaugenmerk liege darauf, wie diese eigene Prozesse reflektiere und mit den Ergebnissen umgehe. Dabei stehe nicht das Qualitätsmanagement, sondern die pädagogische Qualität im Vordergrund. Es gehe darum, Kinder stärkenorientiert zu fördern, Fehlentwicklungen zu vermeiden und einen inklusiven Ansatz zu finden. Sehr wichtig sei die Zusammenarbeit mit Eltern, dass Angebote Sinn machen und zeitlich umsetzbar seien.

In allen Einrichtungen sei ein Qualitätsmanagement auf hohem Niveau aufgebaut worden, jetzt komme es darauf an, wie es gelebt werde. Es seien viele Potenziale vorhanden und Synergieeffekte möglich, vor allem in der Darstellung nach außen, bei gemeinsamem Wissensmanagement und fachlichem Austausch. Einrichtungen sollten sich durchaus Gedanken über das eigene Profil machen und sich bewusst auf Schwerpunkte konzentrieren. Trotzdem solle es teilweise schon vorhandenen Konsens beispielsweise hinsichtlich gesunder Ernährung sowie ein gemeinsames Leitbild für alle geben.

Um die hohe Qualität zu erhalten, sind jährliche Überprüfungen vorgesehen und bereits Haushaltsmittel für 2015 eingeplant – laut Link auch für gemeinsame Weiterbildungen und ein übergreifendes pädagogisches Leitbild. Schade sei, dass sich die kirchlichen Einrichtungen nicht zu einer Teilnahme entschließen konnten. Zum Schluss erhielten die Erzieherinnen der zertifizierten Einrichtungen die damit verbundene Plakette.