Um die Zeit bis zur Fertigstellung der Brote zu überbrücken, gibt es Stockbrot am Lagerfeuer. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienprogramm: Sechs Kinder lernen das Brotbacken wie in alten Zeiten / Ein wenig Schummeln ist erlaubt

Kann man über offenem Feuer Brot backen? Wie wird aus den Körnern Mehl? Und kann man von Hand mahlen? Diesen Fragen stellten sich sechs Kinder im Rahmen des Kinderferienprogramms bei den "Royal Rangers".

Königsfeld. Beim Kinderferienprogramm stand Brotbacken wie in alten Zeiten auf dem Programm. Gemeinsam begannen die Kinder ihre Zeitreise mit einem kleinen Spiel, das sich Simone, Sändi und Tami von den "Royal Rangers" ausgedacht hatten: Aus einer Dose galt es Zettelchen zu ziehen, die sie im Zweierverbund zu diversen Garben schickten: Gerste, Weizen, Hafer und Gräser mussten eingesammelt werden. Jeweils einen einzelnen Halm mussten zwei miteinander verbundene Kinder besorgen, bevor sie sich mit diesen Ähren an die Tische begaben.

Heutige Sorten sind auf Zucht und Selektion zurückzuführen

"Braucht man all das zum Brotbacken?", fragten die Rangerinnen. Nein, gänzlich ungeeignet schien das Gras zu sein, doch Rangerin Simone wusste, dass die heutigen Getreidearten ursprünglich durch Selektion und Zucht aus den Gräsern entstanden waren. Auch Hafer oder Gerste seien höchstens als Beigaben zu gebrauchen.

Mühselig gestaltete sich das Herauslösen der Weizenkörner aus den Ähren, doch am Ende füllten es die Frauen auf Häufchen zu je 100 Gramm, die dann in zwei Gruppen mit einer alten Kaffeemühle zu einem Vollkornmehl und mit einer Getreidemühle zu etwas gröberem Weizenschrot gemahlen wurden. Da aber 100 Gramm Mehl nur wenig Brot ergeben hätten, gaben die Kinder je 900 Gramm fertiges Mehl hinzu. Mit etwas Hefe, je einem Löffelchen Zucker und Salz sowie lauwarmem Wasser, ein klein wenig Geduld, viel Knetkraft und nochmals etwas Geduld wurde aus den wenigen Zutaten ein strammer Teig.

In der Zeit, in der Vorteig und Teig ruhen mussten, wurden in drei Feuerschalen nach Art der Pfadfinder Feuer entfacht. In diesen Lagerfeuern wurden die Brote, die in diversen Dosen und Tontöpfen verstaut wurden, gebacken. Da auch das Backen eine gewisse Zeit benötigte, genossen die Kinder zunächst eine andere Brotspezialität: Die Rangerinnen hatten bereits einen Teig vorbereitet, der dann um Stöcke gewickelt wurde. Um eines der drei Lagerfeuer saßen dann alle zusammen, um das Stockbrot zuzubereiten. Und fast hätten sie darüber die Zeit vergessen. Denn viel zu schnell waren Spiel, Spaß und die Reise durch die Zeit beendet.