Blumensträuße gibt es vom geistigen Vater der Konzerte in der Nikolauskirche, Leberecht Thiele (links). Er übergibt sie an den Organisten Peter Hastedt und seine Assistentin Georgia Furtwängler. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Die Konzertreihe "300 Jahre Albrechtorgel" ist nun abgeschlossen

Königsfeld-Buchenberg. Die Konzertserie "300 Jahre Albrechtorgel" ist abgeschlossen. Die Veranstaltungen in der Buchenberger Nikolauskirche werteten das alte Instrument auf und verdeutlichten die erstaunlichen Klangmöglichkeiten bei unterschiedlichen Stilen.

Der Initiator Leberecht Thiele konnte am Samstagnachmittag den Organisten Peter Hastedt und die "treuen Freunde der Orgel" willkommen heißen. Dann begann das Instrument zu erklingen.

Der Kantor aus Villingen machte unter dem Titel "Vom Barock bis zur Moderne" eine Zeitreise, die mit dem berühmten Kopfsatz des "Italienischen Konzerts" von Johann Sebastian Bach begann und südliches Barock-Temperament verströmte.

Mozart als Höhepunkt

Die Partiten des Thüringers Georg Böhm zu "Wer nur den lieben Gott lässt walten" ließen füllige Verzierungen, hohe Flöten, Staccati, Wechsel von hohen und tiefen Registern und Cantus firmus bei transparentem Musizieren erklingen. Arthur Phillips "On a Ground" behandelte die Notenskala variationsreich, wobei Klangkaskaden und Akkord-Fermate besonders beeindruckten.

Der Höhepunkt war Mozarts "Andante für eine Walze in einer kleinen Orgel". Der herrlichen Interpretation kam die Disposition der Orgel bestens entgegen. Friedrich Schmolls "Moderato" griff daraufhin gleichermaßen Mozarts freundlich-heiteren und lieblichen Charakter in tänzerischer Bewegung auf. Ein großer Schritt wurde zum Franzosen Théodore Dubois gemacht. Aus seinen 42 Orgelstücken des Jahres 1926 erklang der "Grand Choer", eine Wiedergabe mit voller Orgel, angesiedelt zwischen Klassik, Impressionismus und französischer Folklore in schnellem Tempo.

Den Abschluss bildete Edwin Henry Lemare, ein exzellenter Organist und Komponist, der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in England und Nordamerika einen Namen machte. Aus seiner ersten Orgelsonate erklang der 3. Satz, ein Scherzo, das in einem musikalischen Spaß mit Accellerando endete.

Das Abschlusskonzert war Anlass für Pfarrer Ewald Förschler, dem Organisator der Buchenberg-Konzerte, Leberecht Thiele zu danken. Er lobte die musikalische Vielfalt mit unterschiedlichen Interpreten und hoffte, dass es eine Fortsetzung im nächsten Jahr gibt. Froh war man, dass der kürzliche Brand im "Kirchle" glimpflich verlaufen sei. Immerhin soll das Gotteshaus 1122 entstanden sein und auch die Albrecht-Orgel hat mit seinen 300 Jahren ein beachtliches Alter erreicht. Mit der Restauration des Instruments hat die Firma Heintz ein interessantes Objekt erhalten.