Marianne Mayer im Kreis der Schüler und einiger Kollegen bei der Abschiedsfeier. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Menschen: Rektorin Marianne Mayer verabschiedet / Anerkennung für hervorragende Arbeit

Marianne Mayer, die Leiterin der Grundschule im Kernort, wurde am Wochenende in den Ruhestand verabschiedet. Persönliche Dankesworte folgten nun bei einer Feier zum Ende ihrer schulischen Laufbahn.

Königsfeld. Er sei ziemlich unglücklich, so Markus Kreilinger vom Schulamt Donaueschingen. Denn er müsse eine geschätzte Rektorin verabschieden. Gleichzeitig könne er aber Anerkennung für deren hervorragende Arbeit zollen.

Ihm zufolge legte Mayer 1974 in Triberg das Abitur ab, obwohl sie ursprünglich Tiermedizin studieren wollte. Die Pädagogik sei "das Ihre" gewesen. Das erste Staatsexamen legte sie 1977 in Lörrach ab, danach folgte ein Referendariat an der Rupertsbergschule in St. Georgen sowie Tätigkeiten an den Grundschulen in Peter zell, Marbach und Niedereschach. Ihr einziger "Auslands aufenthalt" war in Klengen.

Seit 1990 war sie, mit kurzer Unterbrechung, in Königsfeld. Das sei ein bewundernswerter Ausdruck enormer Kontinuität. Die Zusatzausbildung in Chemie und Physik drücke ihr Engagement aus. Schulleiterin war sie seit 2013.

Man sehe sehr gut, dass Mayer regional verbunden und in der Gegend beheimatet sei. Auch den Kindern habe sie Heimat gegeben. Das sei in der heutigen Zeit etwas ganz Wertvolles.

Mayer habe die Ernennung zur Naturparkschule mit ihrem Team geleistet. Das sei ausgesprochen wertvoll für Kinder, mache Natur und Jahreszyklen unmittelbar erlebbar. Das sei ein Kontrast zum Ein-Klick-Effekt des Internets.

Eine große Bereicherung sei Mayers Einbeziehung externer Fachleute. Auch habe sie die Ganztagsschule aufgebaut und die Einrichtung so zukunftsfähig gemacht. Ausdruck ihrer Bescheidenheit sei ihr Kommentar: "Ich habe ein Super-Kollegium. Es konnte einfach nur gut werden".

Mayer freue nach eigener Aussage besonders, dass sie die Schule am Leben erhielt und dass Eltern sowie Schüler zufrieden waren. Verwaltungsaufgaben seien ihr aber ein Gräuel gewesen. Sie habe Schule lieber gestalten als verwalten wollen. Als Abschiedsgeschenk überreichte Kreilinger Samenbeutel, um Mayer Vielfalt in der Pension, schöne Reisen oder genussvolle Momente zu wünschen.

Der letzte Tag eines langen Berufslebens sei mit Vorfreude und Wermutstropfen verbunden, so Bürgermeister Fritz Link. Der Schuldienst sei fast 40 Jahre lang Mayers Lebensinhalt gewesen. Sie habe die Tätigkeit als Schulleiterin engagiert ausgefüllt und dazu beigetragen, Kinder zu selbst ständigen Menschen zu formen.

Der Beruf der Rektorin sei nicht mit links zu erledigen, sondern ein komplexes Gebilde mit Anforderungen von Eltern, Lehrern und Gesellschaft. Letztlich sei die Rektorin Mädchen für alles. Auch müsse Schule viel auffangen, was sich in der Gesellschaft verändere. Das benötige Fingerspitzengefühl und Improvisationstalent. Mayer habe auf Teamwork gesetzt und manche Sitzung mit ihrem Humor aufgeheitert. Zudem verfüge sie über Empathie und habe jeden Schüler ermutigt, Anforderungen zu bewältigen.

An der Schule herrsche ein gutes Klima. Mayer sei viel daran gelegen, alle und insbesondere schwächere Kinder mitzunehmen. Die hätten das Rüstzeug erhalten, um sich künftig behaupten zu können.

Laut Artur Scheinemann, dem Vorsitzenden des Förderkreises, begleitete Mayer in Königsfeld etwa 3000 Schüler. Er nannte sie eine sehr gute Rektorin. "Ihr Werk ist vollbracht, wir sind traurig, aber auch dankbar", so Elternbeiratsvorsitzende Carmen Schubert. Mayer bescheinigte sie Herzblut und Bodenständigkeit mit einem Augenzwinkern. "Unsere Kinder haben sie alle sehr gern. Sie werden als Oma Mayer in Erinnerung bleiben." Als Geschenk gab es ein Buch, in dem jedes Kind etwas Persönliches gestaltet hatte. Die Zuneigung der Schüler verdeutlichte ein Video. Laut Lehrerin Gudrun Gerber behandelte Mayer die Kolleginnen immer als Team. Als Geschenk überreichte sie eine Kiste mit allerlei Utensilien für den Ruhestand sowie einen Ballonfahrt-Gutschein.

Musikalische Grüße gab es in verschiedener Form von den Schülern und den Kollegen. "Ich bin maximal gerührt", so Mayer. "Ihr seid das Wichtigste."