In der Silvesternacht bleiben Verletzungen nach dem Gebrauch von Raketen, Böllern und Co. oftmals nicht aus. Foto: pressmaster – stock.adobe.com

Laut Polizei verlief die Silvesternacht im Landkreis Rottweil relativ ruhig. Wie aber sah es in den Kliniken aus? Kam es zur im Vorfeld der Feiertage befürchteten Überlastung?

Kreis Rottweil - Verbrennungen im Gesicht, Hörschäden, Verletzungen an den Händen – wenn an Silvester mit Böllern und Feuerwerk hantiert wird, kommt es nicht selten zu Unfällen. Weil die Silvesterfeiern in den Vorjahren coronabedingt zwangsweise etwas ruhiger ausfielen, wurde für den Jahreswechsel 2022/2023 wieder umso mehr freudiges Böllern erwartet. Wie war es in diesem Jahr im Kreis Rottweil?

Laut Leonie Schweighardt, Leiterin des Bereichs Marketing, Kommunikation und Technologien der Helios Klinik, war das Aufkommen in der Zentralen Notaufnahme der Klinik in Rottweil in der Silvesternacht 2022 aufgrund von Verletzungen durch Feuerwerkskörper nicht höher als in den Jahren zuvor. Die Mehrheit der Verletzungen sei leichter Natur gewesen, so dass es keiner stationären Aufnahme bedurfte. Aufgetreten waren leichte Verbrennungen sowie teilweise Splitterverletzungen und Ohrverletzungen.

Personelle Engpässe

Nichtsdestotrotz sei die Auslastung generell gerade überdurchschnittlich hoch. Aufgrund von Krankheitsausfällen habe man mit personellen Engpässen zu kämpfen. "Hiervon sind alle Bereiche und Berufsgruppen betroffen, zuletzt insbesondere Pflegekräfte. Unsere Mitarbeiter geben ihr Bestes, um die Ausfälle auszugleichen. Dafür sind wir ihnen sehr dankbar", sagt Schweighardt.

Durch das Engagement der Mitarbeiter sei man weiterhin in der Lage, die Patienten medizinisch zu versorgen. Deshalb nehme man aktuell trotz der Schwierigkeiten auch uneingeschränkt Notfall- und Elektivpatienten auf.

"Neben den üblichen Krankheitsbildern, die eine stationäre Aufnahme erforderlich machen, befinden sich in der Klinik aktuell viele Patienten mit Influenza oder bakterieller Pneumonie. Weiter werden 17 Covid-19-Patienten stationär behandelt, einer davon auf der Intensivstation", gibt die Helios-Vertreterin Auskunft über die Erkrankungen.

Grippewelle macht zu schaffen

Im SRH Krankenhaus in Oberndorf kam es laut Personalreferentin Anika Walter zwischen Weihnachten und Silvester zu keiner signifikanten Auslastung, die direkt auf die Feiertage zurückzuführen wäre. Die Zentrale Notaufnahme habe in der Silvesternacht keine schwerwiegenden Verletzungen aufgrund von Feuerwerk verzeichnet.

Natürlich sei man in Oberndorf auch von der Grippewelle erreicht worden, so Walter, allerdings lasse sich der Krankenstand nicht mit den Feiertagen begründen.

Nicht warten können aufs neue Jahr

Das Fazit: Die Auslastung der Kliniken im Landkreis ist derzeit hoch, jedoch nicht silvesterbedingt.

Bei aller Belastung gab es jedoch auch eine positive Nachricht aus Rottweil. Offenbar wollten dort einige Neugeborene nicht aufs neue Jahr warten. Am Silvestertag selbst erblickten gleich fünf Babys in der Helios Klinik Rottweil das Licht der Welt – vier Jungen und ein Mädchen, die ein Gewicht zwischen 2700 und 3620 Gramm auf die Waage bringen und zwischen 49 und 54 Zentimeter groß sind.