Ortstermin des Rottweiler Gemeinderats im Rottweiler Stadtwald. Auf dem Bild zu sehen: links Simeon Wiegert, Forsteinrichter beim Regierungspräsidium Freiburg, Zweite von links Bürgermeisterin Ines Gaehn, Vierter von links Forstamtsleiter Frank Kapahnke sowie weitere Mitarbeitende des Forstes und Mitglieder des Rottweiler Gemeinderats. Foto: Stadt Rottweil /Kinderknecht

Die Zukunft des rund 2800 Hektar großen Rottweiler Stadtwalds war jüngst Thema im Rottweiler Gemeinderat. Dabei ging es vor allem um die Frage: Wie kann der Wald auf den Klimawandel vorbereitet werden.

Gemeinsam mit Forstfachleuten des Regierungspräsidiums Freiburg und des örtlichen Forstamts haben sich die Stadträte vor Ort ein Bild vom Zustand gemacht und anschließend den neuen Forsteinrichtungsplan beschlossen. Das erklärte Ziel: Der Stadtwald soll an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden.

„Der Wald ist ein langfristiger Denker. Maßnahmen von heute haben Auswirkungen über Jahrzehnte. Deshalb ist bei den Verantwortlichen eine gute Vorstellungskraft und Planung erforderlich, um aufzuzeigen, wie der Wald in naher und ferner Zukunft aussehen soll und wie er auf den Klimawandel vorbereitet werden kann“, so Oberbürgermeister Christian Ruf.

„Ein Thema, das nur mit Weitblick erfolgreich angepackt werden kann – auch weil angesichts 2800 Hektar Wald die Arbeitskapazität und die finanziellen Mittel begrenzt sind.“

Forsteinrichtungsplan gilt bis 2033

Die vielfältigen Fragestellungen und Anforderungen an den Wald werden deshalb im sogenannten Forsteinrichtungsplan alle zehn Jahre aufs Neue erörtert und in Einklang gebracht. Der Plan ist für die Revierleitungen Hans-Joachim Häberle, Nico Poier und Lena Teufel die Leitlinie für die jährliche Maßnahmen- und Finanzplanung im Wald. Weil der aktuelle Zehnjahresplan für den Stadtwald bis Ende 2023 galt, bestand Bedarf zur Aktualisierung bis zum Jahr 2033.

Im Zuge der Planung mussten beispielsweise folgende Fragen geklärt werden: Welche Baumarten können zukünftig auf den jeweiligen Flächen wachsen? Wie gelingt es, dass ein gemischter, robuster Wald entsteht und nicht nur eine Baumart im Wald zu finden ist? Wann sollen alte Bäume gefällt werden, um jungen Bäumen Licht und Platz zum Wachsen zu geben? Müssen bei der Maßnahmenplanung besondere Rahmenbedingungen berücksichtigt werden?

Handlungsgrundlage

Im Rahmen von intensiven Waldbesichtigungen konkretisierten Forsteinrichter Simeon Wiegert vom Regierungspräsidium Freiburg und die Revierleitungen, was unter den gegebenen Rahmenbedingungen in den nächsten zehn Jahren zu tun ist: von der Pflanzung über die Waldpflege bis zur Holzernte.

Aus der Zusammenarbeit der Forstfachleute entstand der Planungsvorschlag. Er integriert nicht nur die zukünftigen Ziele der Stadt für ihren Wald, sondern umfasst zusätzlich eine angepasste Bewirtschaftung im Rahmen des Klimawandels, berücksichtigt den Arten- und Biotopschutz, versucht die Bewirtschaftung verträglich für Erholungssuchende zu gestalten und vieles mehr.

„Der neue Plan bietet den Revierleitungen für die nächsten zehn Jahre eine Grundlage, um den Wald im Sinne der Stadt nachhaltig zu bewirtschaften und zu gestalten und damit fit für die Zukunft zu machen“, so Bürgermeisterin Ines Gaehn.