Das Kletterzentrum K5 ist beliebt. Archiv- Foto: Riedlinger

Eins ist in der Debatte am Mittwochabend unbestritten: Das Kletterzentrum K5 der DAV Sektion Oberer Neckar ist eine Sporteinrichtung, die die Stadt ungemein bereichert und den Schülern der Rottweiler Schulen einen großen Mehrwert bietet. Doch wie viel Zuschuss ist gerechtfertigt?

Rottweil - Und sollen die durch Corona angeschlagenen Finanzen des DAV rückwirkend aufgepäppelt werden? Darüber gab es im Ausschuss geteilte Meinungen.

Vor Betriebsbeginn des K5 waren 2011 Kooperationsbedingungen bezüglich der Nutzung durch Rottweiler Schüler vereinbart worden. Durch die Zahlung von Pauschalbeträgen durch die Stadt ergab sich von 2015 bis 2019 eine Überzahlung von 18 000 Euro an den DAV. Der Eintrittspreis liegt aktuell bei 6,50 Euro pro Schüler. Dieser Betrag wurde noch nie erhöht.

Wie Fachbereichsleiter Bernd Pfaff erklärte, hat Corona das Kletterzentrum heftig getroffen. Die Schließung hatte auch Auswirkungen auf die Nutzung durch Schulklassen – die Nutzungsgebühr ist mit 9000 Euro erheblich geringer. Die Verwaltung schlug deshalb – im Sinne des DAV – unter anderem vor, die Überzahlung als verlorenen Zuschuss zu gewähren. Für 2020 bis 2021 soll das Nutzungsentgelt auf 12 000 Euro festgelegt und eine Sondertilgung des rückzahlbaren Zuschusses ausgesetzt werden. Der Abrechnungspreis pro Person soll von 6,50 auf 8 Euro erhöht werden.

Ingeborg Gekle-Maier von den Grünen betonte zwar die wichtige Bedeutung des K5, erinnerte aber auch an die Unterstützung des Projekts zu Beginn durch das städtische Grundstück, den Verzicht auf Stellplatzablöse und weiteres. Es befremde ihre Fraktion, dass die Vereinbarung rückwirkend zum Vorteil des DAV geändert werden soll. Der Verzicht auf 18 000 Euro sei nicht akzeptabel, schließlich habe man in der Haushaltsstrukturkommission jeden Stein umgedreht. Auch Peter Schellenberg (FWV) bezeichnete die rückwirkende Regelung als ungewöhnlich. Grundsätzlich gehöre so etwas in die Haushaltsplanberatungen. "Verwunderung" tat auch Michael Gerlich (FDP) über die große Bereitschaft der Stadt kund – wo doch sonst oft um 100 Euro gerungen werde.

Für Rasmus Reinhardt von der CDU ist klar: Die wertvolle Sporteinrichtung muss unterstützt werden. Seine Fraktionskollegin Monika Hugger erinnerte an die satte Zuschusserhöhung für den Taubenschutzverein. Jetzt sollten die Kinder dem Gremium 18 000 Euro wert sein.

Es gab drei grüne Stimmen gegen die rückwirkende Gewährung des Zuschusses – insgesamt wurde der Verwaltungsantrag angenommen. Das letzte Wort hat der Gemeinderat. Doch im K5 dürfte man schon jetzt aufatmen.