Alle Gemälde und Statuen sind aus der St.-Matthäus-Kirche verschwunden. Am 20. März fand der letzte Gottesdienst statt, dann wurde das Gerüst aufgestellt. Das Foto ist Ende Juni entstanden. Foto: Schweizer

Es wird Frühjahr werden, bis die Katholiken in St. Matthäus wieder Gottesdienst feiern können. Die Arbeiten an der Kirche sind in Stocken geraten.

Dormettingen - Schon seit über einem halben Jahr ist die Kirche eine Baustelle. Die Verantwortlichen hatten gehofft, dass das sakrale Bauwerk noch vor Weihnachten sowohl innen als auch außen in neuem Glanz erstrahlt.

Daraus wird nun aber zum Bedauern der Vorsitzenden des Kirchengemeinderats, Ute Brenner, nichts. Vor allem an der Neugestaltung des Innenraums hakt es. Bislang fehlt noch die Zustimmung des Landesdenkmalamts – obwohl auch Bürgermeister Anton Müller interveniert hat. Ute Brenner hofft, dass der Brief in den nächsten Tagen einflattert. Wegen Krankheit eines Mitarbeiters war die dafür zuständige Stelle nicht besetzt.

Diözese stimmt zu

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart befürwortet "nach zähem Ringen" die ehrzeigen Pläne, wenn auch nicht vollumfassend. Die Ausgestaltung des Deckengemäldes dürfe nur in reduzierter Form erfolgen, berichtet Brenner, damit könne man leben. Sie lobt nicht nur den Einsatz des Bürgermeisters, sondern auch die Arbeit des Bauausschusses. Die Mitglieder, allen voran Elmar Weckenmann, würden sich gewinnbringend für das Projekt engagieren.

Kirche wird heller

Die dominierenden Ölgemälde des Rottweiler Malers Johann Achert über den Altären, die Heiligenfiguren und die vielen anderen Bilder sind schon lange aus dem Gotteshaus verschwunden. Nicht alles davon wird an die angestammten Plätze zurückkehren. Den Verantwortlichen ist es wichtig, dass sich St. Matthäus heller und freundlicher präsentiert. Die Kirche solle zu einer Begegnungsstätte, zu einem Gebäude für alle Menschen werden.

Neues Lichtsystem

Tobias Kammerer, der während der Kulturtage seine Arbeiten in Dormettingen ausgestellt hat, wird dem Gebäude ein neues farbliches Gesicht geben. Wie die Kirche letztendlich aussehen wird, ist ein Geheimnis. Fest steht, dass die hinteren Bänke – dort wo bislang die Figur der Schmerzhaften Muttergottes thronte – zugunsten eines Orts der Besinnung und Meditation weichen. Außerdem sollen Holzteile aus der dorfbildprägenden Dreschhalle in der Kirche Verwendung finden. Darüber hinaus erfährt die bislang ebenfalls mit Statuen und Bildern überladene Seitenkapelle eine Umgestaltung. Und die Kirche bekommt eine neue Lautsprecheranlage und ein energieeffizientes Lichtsystem.

Außen hat sich einiges getan. Mitarbeiter der Zimmerei Ott aus Gammertingen haben den Dachstuhl saniert. Außerdem wurden die Verfugungen und Verkittungen an den Fenstern neu gemacht.

Neueröffnung im Jubiläumsjahr

Die Neueröffnung fällt ins Jubiläumsjahr 2023 – die Dorfkirche wird dann 300 Jahre alt. Der Weihetag war der 21. September 1723, der Gedenktag des Heiligen Matthäus, weshalb Matthäus auch zum Patron ernannt wurde. Bildunterschriften