Wasser marsch: Die Hechinger Feuerwehr hat in ihrer Hauptübung die Stiftskirche als Übungsobjekt ausgewählt. Foto: Stopper

Erstaunliche Details erfuhr man bei der Kirbeübung der Hechinger Feuerwehr an der Stiftskirche: Es gibt dort bereits ein fest installiertes Löschrohr auf dem Dachboden. Und im Brandfall gibt es eine Liste von Kunstgegenständen, die – wenn irgend möglich – gerettet werden sollten.

Hechingen - Die Hechinger Stiftskirche war in diesem Jahr das Ziel der Hauptübung der Hechinger Stadtabteilung. Etwa 35 Aktive, zwei Drehleitern, viele weitere Feuerwehrfahrzeuge und ungezählte Meter Lösschlauch waren im Einsatz. Beeindruckend war aber auch, wie gut vorbereitet die Hechinger Wehr auf Brände in solchen historischen Gebäuden vorbereitet ist. Auf dem Dachboden der Stiftskirche etwa ist eine Art Hydrant mit Löschschlauch fest installiert, zu dem von unten aus ein Wasserversorgungsrohr hochführt.

Solche und weitere Details erfuhren die weit über 100 Zuschauer, die sich bei herrlich sonnig-warmem Wetter auf dem Kirchplatz versammelt hatten. Alarmierung, eintreffen des ersten Voraustrupps nur fünf Minuten später, bald gefolgt von großen Einsatzfahrzeugen inklusive Drehleiter, das fein organisierte Ausschwärmen der Einsatzkräfte, die Ausbreitung eines Netzes von Löschschläuchen – ein spannendes Schauspiel.

Feuerwehren haben aus Brand in Notre Dame gelernt

Beeindruckend auch die vielen Details. So braucht es den richtigen Schlüssel, um an der Stiftskirche den Kastenzugang zum Versorgungsrohr hoch auf den Dachboden zu öffnen. Ebenfalls braucht es viele Schlüssel, um in der Stiftskirche an die wertvollen Heiligenfiguren und für die Messe vorgesehenen Gegenstände zu kommen, die im Brandfall gerettet werden sollen. Aus dem Brand in Notre Dame in Paris haben die Feuerwehren gelernt. Nun hat die Hechinger Feuerwehr für jedes historische Gebäude exakt ausgearbeitete Ordner, die den damit beauftragten Einsatzkräften den Weg zum Objekt erklären, die aber auch die Schlüssel enthalten.

Plüschpferd ersetzt für die Übung eine wertvolle Skulptur

Für die Kirbeübung waren an den entsprechenden Kunstgegenständen Kerzen aufgestellt, die statt der Skulpturen ins Freie gerettet wurden. In einem fall wurde als Ersatzobjekt auch ein Plüschpferd eingesetzt. Ein irgendwie lustiges und zugleich ernstes Bild, wie ein Feuerwehrmann dieses Kuscheltier durch den Stiftskirchensaal trug.

Spannende Einblicke in riesigen Kirchen-Dachstuhl

Spannend auch der Eindruck oben auf dem riesigen Dachboden der Stiftskirche. Eine riesige Holzkonstruktion. Hier hat die Feuerwehr nur eine Chance, wenn der Brand ganz früh bekämpft werden kann. Die Übung wurde von erfahrenen Feuerwehrkameraden sehr genau beobachtet, denn Fehler feststellen ist wichtig, noch wichtiger ist, daraus zu lernen. Nur so hat man eine Chance, wenn es mal ernst werden sollte.