Volles Haus bei der Kirbe in Weilen: Der Musikverein erwies sich als exzellenter Gastgeber. Foto: Schweizer

Zwei Tage Stimmung und leckeres Essen: Der Musikverein Weilen unter den Rinnen freut sich bei seiner Kirbe über ein volles Haus.

Die Gemeindehalle erwies sich am Wochenende als viel zu klein. Schon am frühen Samstagabend – der Zeiger der Uhr zeigte nicht einmal 20 Uhr – herrschte dichtes Gedränge, ein Umfallen war fast nicht möglich. Die Kirbe hat eben einen guten Ruf, wird sie doch schon seit Jahrzehnten im kleinen Schlichemdorf gefeiert.

Der Gastgeber war und ist immer der Musikverein. 1950, fünf Jahre nach Kriegsende, begann die Erfolgsgeschichte. Damals natürlich nicht in einer Halle, sondern im Freien, auf der Pfarrwiese. „Es gibt noch Bilder von den Anfängen“, berichtet der Vorsitzende Volker Weinmann stolz.

Festausschuss gegründet

Sicherlich werden die historischen Aufnahmen beim 75. Kirbegeburtstag in zwei Jahren zu sehen sein. Denn das Jubiläum lassen die Weilener Musikanten selbstverständlich nicht ohne große Sause verstreichen. Sie haben bereits für dieses Ereignis einen Festausschuss gegründet.

Einen (kleinen) Vorgeschmack auf das Jubiläum gab es am Wochenende. Denn schon die 73. Kirbe hatte es in sich. Nicht nur, weil die Gastgeber fast überrannt wurden, sondern auch wegen der musikalischen Besucher. Königsheim machte den Anfang und kurbelte die Stimmung gleich zu Beginn mächtig an. Was vielleicht am (spanischen) Temperament des Dirigenten Romario Morales lag. Morales‘ Vater Manuel schwang schon viele Jahre in Weilen den Taktstock.

Obernheimer Gastmusiker

Den Platz auf der Bühne füllte später auch der Obernheimer Musikverein voll aus. Die „Lyra“ ist für exzellentes Spiel weit über die Heuberggrenzen bekannt. Und so gab sie zusammen mit ihrem Dirigenten Thomas Nell auch unterm Plettenberg eine gute Visitenkarte ab.

Das Programm am Sonntag bestritten die Nachbarn aus Wellendigen unter der Stabführung von Thomas Schlenker. Während sich die Weilener und ihre Gäste Schlachtplatte und andere Leckereien schmecken ließen, gab es unter anderem zünftige Polkas und schmetternde Märsche zu hören. Doch damit nicht genug. Die kleine Besetzung der Gastgeber – rund 20 Musikerinnen und Musiker – hatte die ehrenvolle Aufgabe, am Nachmittag die Verlosung zu umrahmen. Als Hauptpreise winkten ein schlachtreifes Schwein und eine Gartenbank.

Ein Höhepunkt: die Tombola

Die Tombola gehört mit zu den Höhepunkten bei der Kirbe. Und deshalb wurde sie auch in der Corona-Zeit veranstaltet – online und unter Aufsicht des damaligen Bürgermeisters Gerhard Reiner.

Das arbeitsreiche Wochenende ist jetzt zu Ende, doch eine Verschnaufpause gibt es nicht. Denn nun wird auf das Konzert am Samstag, 25. November, geprobt. Neben den Aktiven mit ihrem Dirigenten Istvan Elekes treten die Jugendkapelle Ratshausen-Weilen u.d.R. mit ihrer Leiterin Nina Späth und der Hand-Harmonika-Club Deilingen-Delkhofen auf. Ja, und nach Weihnachten steht Weilen ein Mega-Ereignis, wo natürlich auch der Musikverein involviert sein wird, ins Haus: 60 Jahre Narrenzunft.

Eine Riesenparty steht an

Drei Tage, vom 12. bis 14. Januar, verwandelt sich der Ort in eine Narrenhochburg. Am Freitag findet ein Nachtumzug statt, am Samstag eine Hummel-Party. Den Höhepunkt bildet der Narrensprung am Sonntag. Und da werden die Hummeln – die Häser des Jubiläumsvereins – zu den Klängen des Musikvereins durch den „Flecka“ jucken und den Lindwurm anführen.