Im Kindergarten Neuweiler gibt es keine Plätze mehr. Foto: Fritsch

Über den aktuellen Stand der Neuweiler Kindergärten berichtete Gesamtleiterin Marion Nie-Hoegen in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Was sie erzählt, überraschte die Räte sehr.

Mehr als 30 Anmeldungen liegen Neuweilers Kindergärten-Gesamtleiterin Marion Nie-Hoegen derzeit für die Kindergärten und die Krippe vor. Doch alle Plätze sind belegt. „Das ist total unbefriedigend, immer wieder muss ich Eltern vertrösten“, sagt sie.

„Es sind keine Aufnahmen mehr möglich“

Seit Februar 2023 ist der Kindergarten Neuweiler in Betrieb. „Wir betreuen derzeit 72 Kinder im Kindergarten und 23 Kinder in der Kleinkindbetreuung“, berichtet Nie-Hoegen. „Damit sind wir komplett voll, in diesem Kindergartenjahr sind keine Aufnahmen mehr möglich“, verdeutlicht sie.

„Im September dieses Jahres werden 19 Kinder in die Schule verabschiedet. Diese 19 freien Kindergartenplätze sind jedoch jetzt schon komplett vergeben und verplant“, erklärt sie.

Zusätzlich liegen für das nächste Kindergartenjahr schon elf neue Anmeldungen vor. „Diese Anmeldungen kann ich derzeit nicht aufnehmen“, erläutert sie in der Sitzung.

Keine Verschiebungen nach Breitenberg

Auch der Kindergarten in Breitenberg werde im Laufe des neuen Kindergartenjahres voll. Von daher seien Verschiebungen dorthin nicht möglich. In Zwerenberg sieht es ähnlich aus, so die Leiterin. Ebenso kommt die Krippe in Neuweiler an ihre Grenzen. Dort werden Stand Juni 23 Kinder betreut, das 24. Kind kommt im Juli. „Somit hat die Krippe ihre Kapazität erreicht. 2023 wechseln zwar sechs Kinder in den Kindergarten, davon zwei nach Breitenberg, doch diese sechs freien Krippenplätze werden sofort wieder belegt“, stellt sie dar.

„Aktuell liegen für die Krippe circa 20 Anmeldungen für das Kindergartenjahr 2023/2024 vor. Davon können die meisten Kinder nicht zum Wunschtermin aufgenommen werden, es kann zu Verschiebungen von bis zu drei Monaten kommen“, sagt sie weiter.

„Nach diesen aktuellen Zahlen, wäre es sinnvoll, den Kindergarten Neuweiler um eine weitere altersgemischte Gruppe, von zwei bis sechs Jahren oder sogar von ein bis sechs Jahren mit 22 Kindern, zu erweitern“, sagt Nie-Hoegen.

„Alternativ wäre eine Krippengruppe mit 10 Kinder und eine Kindergartengruppe mit 22 bis 25 Kinder denkbar“, erklärt die Leiterin.

Doch die Möglichkeit für eine neue Gruppe stehe und falle an neuem Personal, erzählt Nie-Hoegen auf Nachfrage unserer Redaktion.

Überraschte Reaktionen in der Sitzung

Diese aktuellen Zahlen, die zunächst einmal nur als Vorabinfo dienen sollten, stießen bei den Gemeinderäten auf teils große Überraschung. „Wir sind von diesen Zahlen überrascht worden, uns war das in diesem Maße nicht so bewusst, vor allem in der Kleinkindbetreuung“, erklärt Bürgermeister Martin Buchwald.

Auch Ratsmitglied Jonathan Stockinger zeigt sich verwundert. „Mir stellen sich hier viele Fragen, es hieß immer der Kindergarten wird zwar voll, aber es wird gut reichen. Hätten wir im neuen Kindergarten überhaupt die Kapazität eine neue Gruppe aufzumachen?“

Von den Grundvoraussetzungen bestände laut Bürgermeister Martin Buchwald die Möglichkeit, eine Gruppe in der Nagolder Straße aufzumachen auch in Breitenberg könnte man eine Kleingruppe aufmachen. Man wolle nun im Juni eine Kindergartenausschuss Sitzung einberufen und im September über die Problematik im Gemeinderat beraten. Dazu solle den Ratsmitgliedern die Bedarfsplanung gemeinsam mit den Kinderzahlen und dem aktuellen Personalstand vorgelegt werden, so der Bürgermeister.

Wie es bis dahin weiter geht, steht nicht fest. Gesamtleiterin Marion Nie-Hoegen hofft, dass sie in Zukunft keine Eltern mehr vertrösten muss und genug Platz für alle Kinder bekommen wird.