Für das Kindergartenjahr 2023/24 wird eine Erhöhung um circa 8,5 Prozent empfohlen. Dem folgt der Schiltacher Gemeinderat. Foto: Fritsche

Der Gemeinderat stimmt mehrheitlich der Erhöhung der Elternbeiträge für die Kindergärten um 8,5 Prozent zu.

Jedes Jahr geben die kommunalen Landesverbände und die Kirchen Empfehlungen für die Elternbeiträge in den Kindergärten heraus. „Diese Empfehlungen sind Grundlage für die Festsetzung der Elternbeiträge in den kirchlichen Kindergärten Zachäus und St. Martin. Für das Kindergartenjahr 2023/24 wird eine Erhöhung um circa 8,5 Prozent empfohlen“, führte Kämmerer Herber Seckinger in seinem Sachvortrag zum Tagesordnungspunkt aus.

Starke Erhöhung

Die relativ starke Erhöhung begründete Seckinger mit entsprechend starken Kostensteigerungen, nicht zuletzt wegen der Tariferhöhung für die pädagogischen Fachkräfte. Außerdem seien während der Corona-Pandemie die tatsächlichen Kostensteigerungen nicht in vollem Umfang weitergegeben worden, was nun schrittweise nachgeholt werden solle. „Grundsätzlich wird angestrebt, dass durch die Elternbeiträge eine Kostendeckung von circa 20 Prozent erreicht werden soll. In Schiltach liegt die Kostendeckung zwischen zwölf und 16 Prozent und damit deutlich unter diesem Ziel“, nahm Seckinger Bezug auf die Landesempfehlungen.

Beispiele

An zwei Beispielen veranschaulichte Seckinger die Anhebung der Elternbeiträge, die für elf Monate im Jahr erhoben werden: Für eine Familie mit einem Kind erhöht sich für eine Regelgruppe der Beitrag von 139 Euro auf 151 Euro. Seckinger wies darauf hin, dass für Familien mit mehreren Kindern erhebliche Ermäßigungen vorgesehen seien. Auch für andere Betreuungsformen (etwa verlängerte Öffnungszeit oder Ganztagsbetreuung) wären prozentuale Anpassungen vorgesehen. „Die Beiträge für Kleinkindbetreuung (Krippen) sind in Schiltach deutlich unter den Empfehlungen festgesetzt und sollen ebenfalls prozentual angepasst werden“, so Seckinger. Die Landesempfehlung für eine Krippe mit 30 Stunden Öffnungszeit liege bei 445 Euro (Ein-Kind-Familie), in Schiltach sind dafür 298 Euro angesetzt.

Haas: „Jetzt dranbleiben“

„Wir müssen halt an dem Thema dranbleiben“, meinte Bürgermeister Thomas Haas. „Die Nachbargemeinden erhöhen auch, sonst wird der Abstand zu den Vorgaben zu groß“, argumentierte Axel Rombach (Freie Wählervereinigung Schiltach) in die gleiche Richtung. Sichtlich nicht leicht fiel die Erhöhung Michael Buzzi (Bund unabhängiger Wähler) mit Blick auf Familien mit nicht so hohen Einkommen. „Beim Sone-Netzwerk oder bei den offiziellen Stellen können Unterstützung beantragt werden“, erklärte er. Die Kita-Leitungen wüssten darüber Bescheid und sollten über die Möglichkeiten informieren. Das sah auch Inge Wolber-Berthold (SPD) so: „Für eine alleinerziehende Frau mit 50 000 Euro Jahreseinkommen sieht die Lage anders aus als bei einem Mann mit 150 000 Euro“. Man müsse transparent machen, was es alles an Hilfen gibt, forderte sie. Bei drei Enthaltungen stimmte der Gemeinderat der Erhöhung zu.

Kindergärten in Schiltach

Bauernhofkindergarten:
www.bauernhofkindergarten-schiltach.de

Katholischer Kindergarten St. Martin:
www. sankt-martin-schiltach.de

Klaus-Grohe-Kita (ab September):
www.hansgrohe-group.com/klaus-grohe-kita

Evangelischer Kindergarten Zachäus:
www.ev-kirche-schiltach.de