Trotz zweier Kindergärten (hier St. Luitgard) sind Betreuungsplätze in Schenkenzell weiterhin knapp, besonders für Kinder unter drei Jahre. Foto: Herzog

Aktuell kann die Gemeinde in den beiden Kindergärten 114 Betreuungsplätze für Kinder unter (U3) und über (Ü3) Jahre anbieten. Darunter sind 20 Krippenplätze. Trotzdem bleibt die Situation angespannt.

In der Sitzung des Gemeinderats lag den Räten die Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2023/24 vor.

Wie Bürgermeister Bernd Heinzelmann erläuterte, schwanke die Zahl der Plätze im Ü3-Bereich zwischen maximal 94 und mindestens 62 Plätze, je nachdem wie viele Kinder ab zwei Jahre in altersgemischten Gruppen untergebracht werden.

Zum Ende des Kindergartenjahres 2023/24 könnten bei 95 Kindern (vier Jahrgänge) theoretisch zwischen ein und 33 Plätze fehlen. Gerechnet mit dem realistischeren Faktor 3,6, würden im günstigsten Fall acht Plätze frei sein, im schlechtesten 24 Betreuungsplätze fehlen, schilderte der Bürgermeister.

Anspruch auf Betreuungsplatz

Im Kindergartenjahr 2024/25 sinke die Kinderzahl auf 89, beziehungsweise 80. Im letzteren Fall wären dann bis zu 14 Plätze unbelegt (frei), maximal könnten 18 Plätze fehlen. Im U3-Bereich könnten zum Ende des aktuellen Kindergartenjahres bei 42 Kindern zwischen acht und 22 Plätze fehlen. Werde die aktuelle Anmeldungsquote von 60 Prozent (25 Kinder) zugrunde gelegt, müsse mit elf freien und bis zu fünf fehlenden Plätzen ausgegangen werden.

Heinzelmann zufolge sind in den erhobenen Daten 19 Flüchtlingskinder (U3 und Ü3) aus der Flüchtlingsunterkunft „Sonne“ berücksichtigt. „Diese Kinder haben Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Es ist aber nicht gesagt, ob und wie lange die Kinder bleiben. Vor genau einem Jahr gab es 28 Flüchtlingskinder“, berichtete der Bürgermeister und sprach von einer schwierigen Planung durch die „Sonnenkinder“.

Schneller Deutsch lernen

Michael Rempp wollte wissen, ob die Flüchtlingskinder ihren Anspruch wahrnähmen. Dies bejahte Heinzelmann. Blöd sei nur, wenn sie im Kindergarten aufgenommen worden seien und die Familie wenig später wegziehe. Wichtig sei aber, dass Flüchtlingskinder die Kita besuchten und dadurch schneller Deutsch lernten. Man könne beobachten, dass Kinder für ihre Eltern übersetzten.

Stefan Mäntele erkundigte sich nach der Anzahl von Schenkenzeller Kindern, die in auswärtigen Kindergärten untergebracht sind und wie viele Kinder die Gemeinde von Nachbarkommunen betreue. Dies, so der Bürgermeister, halte sich in etwa die Waage und schwanke von Jahr zu Jahr. Eine genaue Zahl habe er nicht parat, werde diese aber in der Sitzung am 27. September bekanntgeben.

Manchmal einen Monat später

Familien, die im Wohnort keinen Kindergartenplatz bekämen, müssten ein Angebot in einer Nachbarkommune mit bis zu 30 Kilometern Entfernung annehmen. Trotz angespannter Lage habe bislang in seiner Amtszeit noch keinem Kind aus Schenkenzell abgesagt werden müssen. Allerdings komme es manchmal vor, dass es nicht gleich zum Wunschtermin klappe, sondern erst einen Monat später, klärte Heinzelmann auf.