Die vorgefertigten Holzwände des Gebäudes Stadtkäfer II passen Millimetergenau zusammen. Foto: Stadt Bad Dürrheim

An der Baustelle der Kindertagesstätte Stadtkäfer II tut sich etwas: Die Holzwände werden aufgerichtet.

Dieser Tage begannen die Mitarbeiter des Aldinger Holzbauunternehmens Haller mit dem Aufrichten des Gebäudes.

Die Bodenplatte war schon vor dem Wintereinbruch fertiggestellt worden. In den vergangenen Monaten hatten die Zimmerleute in der firmeneigenen Abbundhalle die Außen- und Innenwände der neuen Kindertagesstätte nach den Maßen des Architekten gefertigt.

Anfang der Woche rückten die zwei Kranwagen des Holzbauunternehmens und der erste Tieflader mit den fertigen Elementen an. Die passten, wie sich an der Baustelle herausstellte, meist millimetergenau ineinander.

Neubau günstiger als Erweiterung

Seit dem Spatenstich im April 2023 laufen die Arbeiten an der Erweiterung der Kita Stadtkäfer. Der Erweiterungsbau soll ein eigenständiges Gebäude werden. Die Planer aus dem Stadtbauamt hatten sich gegen einen direkten Anbau entschieden, weil sonst für den Bestand eine andere Lösung für die Feuertreppe nötig gewesen wäre. Auch wären die Kosten für eine Öffnung der Fassade mit Anbau höher gewesen. Zudem ist die Energiezentrale des bestehenden Bauwerks nur auf das bisherige Bauvolumen ausgelegt.

Ende 2024 Bezugsfertig

Der Neubau soll Ende 2024 bezugsfertig sein. Die Zimmerei Markus Haller hatte bei der Ausschreibung das günstigste Angebot eingereicht. Mit dem Familienbetrieb hat die Stadt bereits Erfahrungen gemacht, Haller hat in Oberbaldingen bereits die neue Sporthalle, das Foyer und die Mensa gebaut. Für das Aufrichten der beiden Stockwerke benötigen die Zimmerleute mindestens zwei Wochen.

Am Schluss kommt das Dach auf das Gebäude, das ebenfalls in der Werkhalle des Unternehmens vorbereitet wurde. Entsprechend den Plänen der Architekten wird es ein Flachdach. Die Zwischendecke zwischen dem Erd- und Obergeschoss wird aus Holz befestigt, darauf kommt dann noch ein Estrich.

Dämmung aus Holzfaser

Die Wände sind aus so genannten DWD-Platten gefertigt, diffusionsoffenen Holzfaserplatten. Die Hohlräume werden zur Dämmung mit Holzfasern gefüllt. Nach Innen werden die Wände mit Rigipsplatten versehen, zum Teil bleibt aber auch das Holz sichtbar.

Beim Aufrichten der Holzbauelemente ist Maßarbeit gefragt, wenn die bis zu einer halben Tonne schweren Elemente mit dem Kran hereinschweben. Sie sind mit Klammern versehen, die genau passen. „Die müssen wir dann gar nicht mehr verschrauben, die werden einfach ineinander eingehängt“, so Juniorchef Urs Haller.

Baukosten 5,75 Millionen Euro

Der Neubau in Holzständerbauweise soll 5,75 Millionen Euro kosten, wird aber mit 0,7 Millionen Euro aus dem Ausgleichsstock gefördert. Im Neubau Stadtkäfer II entstehen 70 neue Plätze für vier Gruppen. Dann kann die Stadt zusammen mit den 90 Plätzen im Bestandsgebäude an diesem Standort insgesamt 160 Plätze in zehn Gruppen anbieten.