(Keine) Standort-Alternative Foto: Melanie Geitlinger

Es ist ein Etappensieg, den die Langenwinkeler am Freitag feiern durften. Mehr aber auch nicht.

Die Stadt und – noch wichtiger – das Landratsamt haben den Wunsch aus der Bevölkerung zur Kenntnis genommen, dass das Krankenhaus möglichst wenig Raum einnehmen und sich nicht in die falsche Richtung ausbreiten soll. Mit der klaren Betonung auf „soll“.

Der Reflex, zu bewahren, was man über Jahre liebgewonnen hat, ist menschlich. In diesem Fall wurde er durch eine – vorsichtig formuliert – lange Zeit suboptimale Kommunikation aus dem Rathaus noch verstärkt: Die Langenwinkeler wollen ihr Kleinod am Ortsrand nicht verlieren, und am liebsten auch nicht mit einem Großbau teilen. Sie werden es aber müssen. Daran dürfte mittlerweile niemand mehr zweifeln.

Nach der denkwürdigen Ortschaftsratssitzung am Dienstag zeigte sich ein Anwohner desillusioniert: „Wo soll das Krankenhaus denn hin, damit es niemanden stört – aufs Mosolf-Gelände?“ Überspitzt, aber treffend. Das Beste für Lahr und die gesamte Region ist ohne Zweifel der Bau eines topmodernen Krankenhauses in verkehrsgünstiger Lage. Beide Attribute sind dem Standort in Langenwinkel zuzuschreiben. Alternativen: Fehlanzeige. Die Stadtverwaltung wird der fast inflationär genannten „Jahrhundertchance“ zu recht (fast) alles unterordnen – und im Zweifel auch Kollateralschäden in Kauf nehmen. Nehmen müssen.

Klartext: Wenn die Planer am Ende zu dem – sicher bitteren – Schluss kämen, dass sich Sportanlagen und Krankenhaus, warum auch immer, nicht miteinander vertragen, würde die Entscheidung nicht zuungunsten der Klinik ausfallen. Das Gleiche gilt für die Spazierwege in der Natur. Den Langenwinkelern ist zu wünschen, dass sie schnell Frieden schließen mit dem Nachbarn Krankenhaus. Und sich irgendwann vielleicht sogar über ihn freuen können.