Der neue Ortsvorsteher Hans-Peter Alf will’s anpacken und Hausen vorwärts bringen. Foto: Schmidt

Am Montag tagt der Ortschaftsrat Hausen zum ersten Mal unter der Führung des neuen Ortsvorstehers.

Er ist fordernd, kritisch und impulsiv. Mit Hans-Peter Alf bekommt Hausen keinen Leisetreter oder gar Ja-Sager. Er nenne die Dinge beim Namen, sagt er, auch wenn es weh tut.

Dasselbe erhoffe er sich von der Stadtverwaltung, die aus seiner Sicht unangenehmen Themen lieber aus dem Weg gehe, „als sie anzusprechen, anzupacken und zu lösen“. Nichts verlaufe einfach im Sand, betont Alf. Gleich gar nicht in Hausen. Hier wolle er etwas bewegen und dafür die Kommunikation mit der Stadt suchen.

In Sachen Nachversorgung kaum etwas zu bieten

Auf seiner Liste stehe etwa der ÖPNV. Trotz guter Anbindung könne beim Abend- und Wochenendverkehr nachjustiert werden. Da werde er gemeinsam mit der Stadt nach eine Lösung suchen. Gleiches gelte für die Nahversorgung. Bis auf einen kleinen Bioladen habe Hausen nichts zu bieten. Dabei sei mindestens ein Bäcker und Metzger notwendig. Das neue Cáfe im Ort laufe „sehr gut an“, aber es sei darüber hinaus eine Gastronomie mit fixen Öffnungszeiten wünschenswert.

Ein weiteres Anliegen betreffe die Entwicklung der Baugebiete. Es müsse zukünftig auf Sicht gefahren werden, um vor allem Hausens Bürger oder ehemaligen Hausenern die Möglichkeit nach bezahlbarem Wohnraum zu schaffen.

Engagieren werde es sich darüber hinaus für die Einbindung der Ortschaften in die Landesgartenschau. Die ursprünglich versprochenen 500 000 Euro pro Rottweiler Teilort scheinen vom Tisch. Dennoch müsse es möglich sein, auch die Ortschaften teilhaben zu lassen. Etwa indem sie im Landesgartenschaugebiet auf Infotafeln vorgestellt werden und Thementage in den Gemeinden stattfinden.

Flächenversiegelung stößt auf Widerstand

Auch sein derzeitiges Hauptärgernis werde er zum Thema seiner Amtszeit machen: Solarparks. Er habe sowohl den Solarpark in Hausen wie den Solarpark auf dem Hochwald unterstützt. Damit sei der Bedarf an Energie in Rottweil gedeckt.

Jede weitere Versiegelung landwirtschaftlicher Fläche stoße bei ihm jetzt auf Widerstand. Seine Unterstützung finde allerdings Solarparks auf bereits versiegelten Flächen. Etwa beim Freibad oder der Stadthalle als Überdachung der Parkplätze.

Um die Gesellschaft in Hausen zu stärken, hoffe er vor allem auf ein gutes Miteinander innerhalb des Ortsgremiums. Die Stadtverwaltung gewichte nur einheitliche Entscheidungen. Er bemühe sich daher, am Ratstisch zu überzeugen. Ob ihm das gelingt? Immerhin ist Alf der erste original Hausener Ortsvorsteher seit 50 Jahren.