Erster Runder Tisch zum Naturholzzentrum in Kehl

Kehl (red/kb). Beim Naturholzzentrum im Kehler Hafen läuft es nicht rund. Investitionen seien momentan nicht drin, erklärte Geschäftsführer Friedrich Blank beim ersten Runden Tisch im Rathaus, zu dem Oberbürgermeister Toni Vetrano Vertreter des Gemeinderats und der Bürgerinitiative Umweltschutz eingeladen hatte.

Die einst geplante Erweiterung der Pelletproduktion sei derzeit aus unterschiedlichen Gründen ebenso wenig in Sicht wie der Bau eines zweiten Holzheizkraftwerks. Aber es gäbe auch eine erfreuliche Nachricht: "Sowohl bei der Trocknung von Sägespänen und Hackschnitzeln als auch bei der Pelletproduktion werden alle im städtebaulichen Vertrag mit der Stadt im Januar 2007 vereinbarten Grenzwerte unterschritten", sagt Blank. Vor allem was den Ausstoß von Staub aus dem Trockner angeht, "sind wir extrem weit von allen Grenzwerten entfernt." Auch bei den Staubemissionen im Heizwerk bleibe man unter dem Grenzwert von zehn Milligramm pro Kubikmeter Luft – "das ist schwierig, aber machbar."

Die Emissionsmessungen vom September hätten erneut gezeigt, dass Pellet- und Heizkraftwerk zusammen rund zwei Tonnen Staub pro Jahr ausstießen. Das entspreche rund vier Prozent der genehmigten Fracht, erklärte Blank den Teilnehmern am Runden Tisch, darunter die Gemeinderäte Werner Müll, Patric Jockers, Fritz Vogt, Barbara Tonnelier und Klaus Hess. 1,36 Tonnen davon stammten aus dem Betrieb des Bandtrockners. Laut Genehmigung hätte die Staubfracht 50,78 Tonnen betragen dürfen.

"Transparenz ist wichtig"

Als der frühere Geschäftsführer des Naturholzzentrums Ulrich Kaier und der ehemalige Oberbürgermeister Günther Petry am 9. Januar 2007 ihre Unterschriften unter den städtebaulichen Vertrag setzten, vereinbarten sie damit unter anderem jährlich stattfindende Runde Tische. Diese Treffen, bei denen die Geschäftsführung des Naturholzzentrums Zahlen zu Produktionsmengen und Schadstofffrachten offen legen sollte, hatten jedoch nie stattgefunden, obwohl die Stadt immer wieder auf die EC Bionenergie als Betreiberin des Pelletwerks zugegangen war. Das teilte die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung mit.

Das werde sich nun ändern, versicherte Blank den Teilnehmern beim Treffen im Rathaus und Oberbürgermeister Vetrano nahm ihn beim Wort: "Ich verlasse mich darauf, dass Sie uns informieren, sobald es Veränderungen gibt. Transparenz gegenüber den Bürgern ist wichtig." Darüber hinaus empfahl Vetrano dem Geschäftsführer, den Investor davon zu überzeugen, dass sein Einstieg in den städtebaulichen Vertrag "im Sinne aller" wäre.

Blank hatte zuvor dargestellt, dass alle Verträge mit der Übertragung des Geschäftsbetriebs des Pelletwerks aus der Insolvenz an einen neuen Investor geendet hätten. Am 1. Januar soll der Betrieb an Unternehmen übergehen, die der Investor neu gegründet hat. Alle Arbeitsplätze würden erhalten; er selber bleibe auch in der neuen Gesellschaft des Investors Geschäftsführer, versicherte Blank.