Foto: Stadt Kehl

Stadt will gegen Exhibitionisten und Sprayer vorgehen / Ordnungsdienst patrouilliert häufiger

Ein mit Graffiti beschmiertes Kriegerdenkmal und herausgerissene Pflastersteine haben Mitarbeiter des Betriebshofs am Donnerstagmorgen auf dem Kehler Ehrenfriedhof entdeckt. Auch würden Besucher dort vermehrt von Exhibitionisten belästigt.

Kehl (red/vk). Deshalb wollen die Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes ihre Streifengänge auf dem Kehler Friedhof verstärken und den Bereich künftig auch abends und an Wochenenden kontrollieren. Laut Stadtverwaltung gilt aber grundsätzlich: Opfer von Exhibitionisten müssen selbst bei der Polizei Anzeige erstatten – das könne die Stadt nicht ersatzweise tun.

Auf 2500 Euro schätzt Frank Wagner, Leiter des Bereichs Grünflächen im städtischen Betriebshof, den Schaden, der in der Nacht auf Donnerstag auf dem Ehrenfriedhof entstanden ist. Knapp vier Stunden hätten drei Betriebshofmitarbeiter benötigt, um das Kriegerdenkmal zunächst mit einem Graffiti-Entfernungsmittel und anschließend mit einem Hochdruckreiniger zu säubern. Derartige Vandalismus-Vorfälle kämen auf dem Ehrenfriedhof selten vor, berichtet Wagner.

Es hätten sich aber mehrere Frauen bei Mitarbeitern des Betriebshofs, die für die Pflege der städtischen Friedhofsanlagen zuständig sind, über Männer beschwert, die sich auf dem Kehler Friedhof vor ihnen entblößt hätten. "In den vergangenen Wochen gab es insgesamt drei gemeldete Vorfälle von Exhibitionismus", bestätigt Nico Tim Glöckner, Leiter des Bereichs Bürgerservice, Sicherheit und öffentliche Ordnung. Die Stadtverwaltung weist deshalb in einer Pressemitteilung darauf hin, dass die Frauen direkt Anzeige bei der Polizei erstatten sollen, wenn sie durch Exhibitionisten belästigt werden.

Um weiterem Vandalismus und weiteren Belästigungen vorzubeugen, würden die Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes diesen Bereich künftig verstärkt kontrollieren. "Die City-Streife ist vier Nächte pro Woche jeweils acht Stunden im gesamten Stadtgebiet unterwegs", so Glöckner. Seit der Einführung dieser Kontrollgänge habe sich die Situation in vielen Problembezirken gebessert. Laut Glöckner mussten die Beamten bereits mehrmals nächtliche Unruhestifter bitten, den betroffenen Bereich zu verlassen – auch Platzverweise wurden dabei schon verhängt. "Die City-Streife wird ab Oktober um einen weiteren Beamten aufgestockt", kündigt Glöckner an.

INFO

Denkmalschändung kein Einzelfall

Auch in Offenburg ist ein Denkmal von Vandalismus betroffen: Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurde der Denkmalstein für ermordete Zwangsarbeiter in der Rammersweierstraße bereits in der Nacht auf Freitag vergangener Woche ein weiteres Mal Opfer blanker Zerstörungswut. Unbekannte beschädigten das etwa 90 Zentimeter große Andenken aus Sandstein mithilfe eines Brandbeschleunigers. Der Stein, der an den Bahngleisen nahe des dortigen "Radhauses" aufgestellt ist, verfügte über eine Plexiglasgedenktafel, die durch das vorsätzlich gelegte Feuer vollkommen verschmolzen ist. Der Gedenkstein war schon in der Vergangenheit immer wieder Angriffsfläche für Beschmutzungen und Beschädigungen. Aktuell dürfte sich der Sachschaden nach Angaben der Polizei auf ungefähr 300 Euro belaufen. Wer Hinweise zu möglichen Verdächtigen geben kann, wird gebeten, sich unter Telefon 0781/21 28 20 an die Beamten der Kriminalpolizei zu wenden. Ein Ermittlungsverfahren wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung wurde eingeleitet.