EU-Kommissar Christos Stylianides (rechts) war am Montag zu Besuch in Kehl, um sich über den Katastrophenschutz zu informieren. Empfangen wurde er von Landes-Innenminister Thomas Strobl. Foto: Innenministerium Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: EU-Kommissar Stylianides informiert sich in Kehl

Kehl (red/pme). Niemand kenne die jeweiligen Risiken und Besonderheiten einer Region besser als die örtlichen Einsatzkräfte. Zu dieser Einschätzung ist Landes-Innenminister Thomas Strobl gekommen. "Deshalb muss Katastrophenschutz auch in Zukunft Ländersache bleiben", sagte er anlässlich eines Besuchs von Christos Stylianides. Der für Angelegenheiten der Humanitären Hilfe und Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar war auf Einladung Strobls nach Kehl gekommen, um sich an Ort und Stelle von der Leistungsfähigkeit des auf ehrenamtlichem Engagements beruhenden Bevölkerungsschutzes in der Bundesrepublik zu überzeugen, schreibt das Ministerium in einer Pressemitteilung. Die Einladung sei auch angesichts der Bestrebungen der EU-Kommission, die Katastrophenabwehrkapazitäten der Union zu stärken und ihre Kompetenzen im Katastrophenschutz auszudehnen, ausgesprochen worden, heißt es erläuternd.

"In Situationen, in denen nationale Ansätze nicht mehr ausreichen und europäische Solidarität und europäisches Handeln gefragt sind, können sich unsere europäischen Freunde unserer Unterstützung sicher sein. Dies ist bereits jetzt Realität, vor allem in den Grenzregionen", verdeutlichte Strobl. In Baden-Württemberg sei ehrenamtliches Engagement fast die Regel.

Dabei sei das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz etwas besonderes: "Menschen, die Verschüttete orten und befreien, die Verletzte versorgen, die Menschen aus Autowracks schneiden, die Brände löschen, die sich bewusst für andere in Gefahr bringen: solche Frauen und Männer sind unsere ›Helden des Alltags‹", lobte Strobl vor seinem Gast aus Brüssel.