In einem Waldstück bei Pforzheim war Anfang Oktober die Leiche des getöteten Jägers gefunden worden. Foto: dpa

Mutmaßlicher Mörder von Simon P. bei Freunden als "Iron" bekannt. Verbindungen zur Mafia?

Karlsruhe/Pforzheim - Sechs Verhandlungstage sind mittlerweile im Prozess Simon P. ins Land gestrichen. Sein Schweigen will der 30-jährige Hauptangeklagte aus Italien weiterhin nicht brechen. Dennoch kommen vor dem Karlsruher Landgericht Stück für Stück neue Details über seine Persönlichkeit ans Licht.

So ist aus Medienberichten zu erfahren, dass Massimiliano V. in seinem Bekanntenkreis respektvoll "Iron" genannt wird. Warum V. genau diesen Spitznamen erhalten hat, konnte oder wollte demnach vor Gericht keiner der Zeugen so genau sagen. Bislang sprechen zumindest alle Indizien dafür, dass "Der Eiserne" am Abend des 29. August vergangenen Jahres den 50-jährigen Jäger P. in Gräfenhausen, ein Teilort von Birkenfeld (Enzkreis), getötet hat. Ein 42-jähriger Deutscher und ein 27-Jähriger – ebenfalls aus Deutschland – stehen im Verdacht, ihm beim Wegschaffen und Vergraben der Leiche geholfen zu haben. Diese Taten haben sie vor der Schwurgerichtskammer bereits eingeräumt. Die Leiche wurde erst im Herbst gefunden.

Etwas mehr Licht ins Dunkel hat laut einem Zeitungsbericht ein 19-Jähriger aus dem Raum Ludwigsburg gebracht. Dem Richter Leonhard Schmidt erzählte er von einem geplanten Grillabend, der sich aber als nächtliche Verbrennungstour herausstellte. Mit dem Hauptangeklagten und dem 27-jährigen Deutschen fuhr er demnach wenige Tage nach der Mordnacht von Rastplatz zu Rastplatz, um dort Kleidungsstücke, Kissen, sogar Schuhe zu verbrennen. Zur Erinnerung: Genau diese Gegenstände sind laut bisherigen Aussagen des 42-Jährigen nach dem Wegschaffen der Leiche in Mülltüten gewandert. Lediglich ein Messer und ein Autokennzeichen haben das Feuer überstanden und wurden angeblich vom mutmaßlichen Haupttäter an einem Feldweg abgelegt.

"Aus Angst vor Rache" hielt sich der 19-Jährige bei konkreten Nachfragen bedeckt. Er ist nicht der erste Zeuge, der dem Italiener Verbindungen zur Mafia nachsagt. Von den 30 Waffen, die beim Opfer mitgenommen wurden und die der Zeuge laut eigener Aussage auch zu Gesicht bekam, fehlt weiterhin jede Spur.