Die Hooligans wollen am Wochenende nun doch nicht in Karlsruhe demonstrieren. Foto: dpa

Polizei und Behörden atmen auf: Ein für diesen Sonntag in Karlsruhe geplanter Hooligan-Aufmarsch „gegen radikalen Islamismus“ wurde abgesagt. Die Pegida-Demos hingegen gehen in die siebte Runde.

Karlsruhe - Der befürchtete Aufmarsch von Rechtsextremen und Hooligans an diesem Sonntag in Karlsruhe fällt aus. Der Initiator habe die Kundgebung „Bürger Deutschlands gegen den Terror der Antifa und gegen den radikalen Islamismus“ ohne Angabe von Gründen abgesagt, teilte ein Sprecher der Stadt am Mittwoch mit. Auch sei keine Ersatzveranstaltung an einem anderen Termin geplant.

Der Anmelder der Demo, eine Privatperson aus dem Umfeld der „Hooligans gegen Salafisten“ (Hogesa), wolle sämtliche Aufrufe im Internet und den sozialen Netzwerken löschen. Erwartet worden waren 500 Teilnehmer; auch Gegendemos waren bereits angekündigt. Die Polizei wird nach Worten eines Sprechers ihre Einsatzplanungen nun deutlich zurückfahren.

Gegendemos dürften damit obsolet sein

Auch die Gegendemos dürften damit obsolet sein, sagte der Stadtsprecher. „Sollte sich herausstellen, dass sich einige Nazis dennoch nach Karlsruhe verirren, werden wir aber vor Ort sein“, sagte ein Antifa-Sprecher.

Karlsruhe kommt damit wenigstens kurzzeitig etwas zur Ruhe: Nach einem unruhigen Dienstagabend mit zwei Verletzten während der sechsten Pegida-Demonstration kündigten die Veranstalter für den 28. April wieder einen Aufmarsch an. Am Dienstag hatten rund 350 Gegendemonstranten mehrmals einen Aufzug von rund 120 Pegida-Anhängern (Pegida - „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) blockiert; ein Polizist und ein Gegendemonstrant waren verletzt und zwei Gegendemonstranten festgenommen worden.

Auch Anhänger der Pforzheimer Hooligan-Gruppe „Die Berserker“ wurden gesichtet worden. Die Gruppe hatte im vergangenen Oktober bei einem Hogesa-Aufmarsch in Köln mitgemischt, bei dem es zu heftigen Krawallen gekommen war.