Geübte Handgriffe: Auch Revierleiter Matthias Neumaier hat Setzlinge – hier eine Schwarznuss – gepflanzt. Gemeinsam mit seinem Team kümmert er sich um die Pflege und den Erhalt des Stadtwalds. Foto: Piskadlo

Die Volksbank Lahr hat im Rahmen der Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ Setzlinge im Wert von rund 15 000 Euro gespendet. Diese wurden im Sulzer Waldgebiet Uhlsberg gepflanzt, wo später ein hitzebeständiger Mischwald entstehen soll.

„Der Klimawandel ist im Gange und wir müssen uns bewusst sein, dass dieser auch hier stattfindet“, erklärte der Lahrer Oberbürgermeister Markus Ibert am Donnerstagmorgen vor der Ortsverwaltung Sulz. Von dort aus fuhren Vertreter der Volksbank Lahr, darunter Vorstandsvorsitzender Peter Rottenecker, sowie Revierleiter Matthias Neumaier in das Sulzer Waldgebiet Uhlsberg, wo künftig ein neuer Mischwald entstehen soll. Der Grund: Durch die bundesweite Klima-Initiative „Morgen kann kommen“, die von dem Bundesverband der Volksbanken- Raiffeisenbanken ins Leben gerufen wurde, spendete die Volksbank insgesamt 2625 Baumsetzlinge im Wert von rund 15 000 Euro.

Starke Buchenschäden in den vergangenen Jahren

„Wir haben hier Roteichen, Traubeneichen und Douglaisen-Setzlinge gepflanzt“, erklärte Revierleiter Matthias Neumaier und fügte an: „Das Ziel ist es, besonders die Eiche zu erhalten. Sie bietet Raum für viele Kleintiere und kommt gut mit Trockenheit zurecht.“ Das allerdings nur, wenn der Setzling bereits im Erdreich festgewachsen ist. Deshalb wurde der Großteil der Bäume bereits Ende März gesetzt. „Zu dieser Zeit hat es zum Glück viel geregnet“, erinnerte sich Neumaier.

Nicht so gut sieht es bei den Buchen aus: „Bis vor fünf Jahren hat man gedacht, dass die Buche die Baumart ist, die am besten mit dem Klimawandel klarkommt“, erklärte der Revierleiter. Dem sei jedoch nicht so. Das bestätigt auch der Blick auf eine alte Buche, die neben der neu bepflanzten Fläche steht. „Durch die starke Sonneneinstrahlung ist die Rinde geplatzt und der Baum hat Sonnenbrand bekommen“, erklärte Neumaier. Das sei nur eine von vielen Folgen der Trockenheit. Allgemein sei es in den vergangenen Jahren durch Hitze zu „enormen Buchenschäden“ gekommen – dabei macht die Buche laut Neumaier rund 40 Prozent des Stadtwaldes aus.

Auch der Vorsitzende der Volksbank Lahr, Peter Rottenecker, hat Hand angelegt. Hier befestigt er die Schutzhüllen, die die Setzlinge vor Wildtieren behüten. Foto: Piskadlo

Auch aus diesem Grund habe man sich für mehrere Baumarten – also einen Mischwald – entschieden. „Wenn eine Baumart beispielsweise an von Käfern befallen ist, gibt es andere Arten, die weiterhin gesund sind“, so Neumaier.

Doch wie genau pflanzt man nun einen Baum? Der Naturexperte weiß es genau: „Wie im Garten auch, erstmal den Humus auf dem Oberboden abtragen und ein kleines Loch in die Erde graben.“ Danach die Wurzel des Setzlings in das Loch legen, mit Erde verschließen und das Ganze mit den Händen festdrücken. „Danach kann man Mulch oder Laub darauf legen. Das dient als Wasserspeicher und verhindert, dass die Erde schnell austrocknet“, weiß Neumaier.

Danach wird ein langer Stock neben den Setzling gehauen, an dem er entlang wachsen kann. Abschließend wird dieser noch mit einer Schutzhülle umgeben, die den Setzling vor Wildtieren schützt.

Rund zehn Jahre, bis die Bäume Schatten spenden

Bis die Bäume ausgewachsen sind oder zumindest Schatten spenden können, dauert es laut Neumaier rund zehn Jahre. Auf die Frage, ob die Volksbank bis dahin das Projekt weiterführen möchte, zeigt sich Rottenecker sicher: „Wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umwelt. Ob dieses Projekt weiterlaufen wird, ist nicht klar. Es wird aber mit Sicherheit ein weiteres Projekt zum Erhalt des Waldes geben. “

Info – Weitere Bäume geplant

Weitere 950 Bäume werden noch gepflanzt, heißt es von dem Gewinnsparverein der Volks- und Raiffeisenbanken Baden-Württemberg. 500 davon sollen in Zell gepflanzt werden, die restlichen 450 in Seelbach. Bundesweit wurden seit Start der Klima-Initiative Anfang 2022 rund 490 000 Bäume von 180 Volks- und Raiffeisenbanken gepflanzt, hieß es weiter.