Landessieger im Straßenbau Paul Latus (rechts) und sein Ausbilder Markus Strohäker neben einer alten Straßenwalze auf dem Firmengelände. Foto: Stadler

Der 23-jährige Paul Latus wurde am Ende seiner dreijährigen Ausbildung zum Straßenbauer bei der Firma Strohäker in Jettingen Kammersieger auf Landesebene.

Für seinen Erfolg wurde Paul Latus bereits vor der Handwerkskammer in Stuttgart geehrt. Darüber hinaus hat er sich für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft auf Bundesebene qualifiziert. Diese findet am 13. November in Erfurt statt.

Paul Latus freut sich jetzt schon darauf, sein handwerkliches Können dort unter Beweis zu stellen. Der Junggeselle aus Hirschau bei Tübingen wuchs in einer handwerklichen Familie auf. Sein Opa war Inhaber eines Zimmereigeschäftes. Das war auch ein Grund, warum Paul Latus nach der Realschule und dem sich anschließenden Besuch des dreijährigen Wirtschaftsgymnasiums zunächst gegen ein Studium entschieden hat. Er wollte stattdessen in die Arbeitswelt schnuppern und lieber „etwas Großes bauen“, so seine Begründung für die Wahl des Ausbildungsberufs Straßenbauer.

Aus mehreren Angeboten wählte er den für ihn komplett passenden Ausbildungsplatz bei der Jettinger Firma Strohäker aus. Er besuchte aufgrund seiner schulischen Vorbildung das Berufskolleg Bautechnik mit der Fachrichtung Straßenbau.

Diesen Weg ging auch sein Ausbilder Markus Strohäker, Geschäftsführer des rund 100 Mitarbeiter zählenden Unternehmens für Straßen- und Tiefbau. Hierbei werden neben dem grundlegenden Lehrstoff für den Straßenbau im dritten Ausbildungsjahr Lerninhalte aus der Bautechnik vermittelt und die Ausbildung schließt mit der Bezeichnung „staatlich geprüfter Berufskollegiat“ ab.

Ziel: Vorarbeiter einer Kolonne

Für Paul Latus war es nicht nur wichtig, nach der Schule ins Handwerk einzusteigen, auch die Option in diesem Beruf weiterzumachen, reizte ihn. Sein Ziel und auch das seines Ausbildungsbetriebs, so Geschäftsführer Markus Strohäker, wird sein, dass er als Vorarbeiter im Betrieb eine Kolonne übernimmt. Darauf wird Schritt für Schritt hingearbeitet.

Dem ambitionierten Junggesellen gefiel es von Beginn seiner Ausbildung an im jungen Team der Firma Strohäker, er hob die gute Atmosphäre und das gute Arbeitsklima im Team hervor. Insbesondere lobte er die aus seiner Sicht für junge Menschen ansprechend vermittelten praktischen Ausbildungsinhalte mit ihren Aufgaben.

Er erzählte auch von seiner überbetrieblichen Ausbildung. Diese gewährte ihm im ersten Jahr zahlreiche Einblicke in verschiedene handwerksberufliche Tätigkeiten, wie Mauern, Fliesenlegen oder Gerüstbau, aber auch die Einweihung in das Arbeiten mit Baugeräten.

In den beiden weiteren Ausbildungsjahren steht dann der vertiefende Straßenbau mit dem Heranführen an das Prüfungsniveau auf dem Lehrplan der überbetrieblichen Ausbildung.

Gehwegabschnitt wird Gesellenstück

Zum Ausbildungsende erstellte Paul Latus als Gesellenstück einen Gehwegabschnitt, der mit einem Segmentbogen über eine Kuppe führt. Anhand seines Aufgabenblattes musste er auf dem vorgegebenen Kiesfeld Gefälle berechnen, abstecken, Randsteine setzen und Rabatte gestalten. „Dabei kommt es besonders auf Genauigkeit an“, so Landessieger Latus.

Der Junggeselle hat Spaß am Arbeiten im Freien und war in seiner Ausbildungszeit an einigen großen Projekten beteiligt, wie beispielsweise dem Neubaugebiet Rosenäcker in Hildrizhausen mit 120 Bauplätzen und jeder Menge Erdbewegungen sowie umfangreicher Infrastruktur. Neben dem Neubau von Straßen beinhaltet der Beruf des Straßenbauers aber auch Sanierungen von Straßen und den Bau von Außenanlagen im Industriebau.

Ausbilder ist stolz

Sein Ausbilder Markus Strohäker ist sehr stolz, dass Latus als bislang zweiter Landessieger im Unternehmen Strohäker die Ausbildung absolviert hat und empfiehlt jungen Menschen, eine Ausbildung zu absolvieren, um mit fundiertem handwerklichen Basiswissen und –können den idealen Berufsstart im Handwerk zu legen.