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Viele exotische Tiere in der Stuttgarter Wilhelma haben bei winterlichen Temperaturen Stubenarrest. "Besonders für die tropischen Tiere sind die Minusgrade lebensgefährlich", sagt Zoologin Ulrike Rademacher.

Stuttgart - Viele exotische Tiere in der Stuttgarter Wilhelma haben bei winterlichen Temperaturen Stubenarrest. "Besonders für die tropischen Tiere sind die Minusgrade lebensgefährlich", sagt Zoologin Ulrike Rademacher. Ihnen fehle bei diesen Temperaturen ein vor Kälte schützendes Winterfell. Giraffen, Tiger und Co. können sich schnell unterkühlen oder auf zugefrorenen Flächen ausrutschen.

Für die Tiger kann der zugefrorene Wassergraben um das Gehege zur tödlichen Falle werden. Damit sie nicht ins Eis einbrechen, müssen sie sicherheitshalber im Innengehege bleiben. Die tropischen Vögel sind bis Ostern in ein besonderes Winterquartier gleich ganz umgezogen. Besonders gefährlich sind die Minusgrade auch für die afrikanischen Giraffen. "Bei Glatteis kann ein Sturz schnell zum Beinbruch führen", sagt Rademacher. Auch nur kurz an die frische Luft dürfen die Elefanten, weil sie über ihre großen, stark durchbluteten Ohren viel Wärme verlieren.

Vor allem für die tägliche Stallreinigung, dürfen die Tiere ins Freie. Den Minusgraden trotzen die tropischen Pekaris aus Argentinien und Brasilien mit einem Mittagsschlaf unter Wärmestrahlern. Ihren Kreislauf in Schwung bringen die Flamingos mit einem Sprung ins heiße Mineralbad. Keinen Kopf über die Kälte machen sich die Braunbären. Sie ziehen sich ins Innengehege zurück, fressen und schlafen viel, bis es wieder wärmer wird.