Hochwasserschutzkonzepte im Junginger Gemeinderat vorgestellt / Schüttestraße ist geeigneter Standort

Von Julia Brenner

Jungingen. In Jungingen macht sich der neue Gemeinderat Gedanken über ein wirkungsvolles Hochwasserschutzkonzept. Die in der Sitzung am Donnerstag vorgestellte Studie eines Ingenieurbüros zeigt: Nur ein teures Rückhaltebecken wäre wirklich effektiv.

Ein Hochwasserrückhaltebecken ist "die Lösung für Jungingen". Das betonte in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag der Diplom-Ingenieur Martin Speth vom Ingenieur-Büro Langenbach aus Sigmaringen. Das Büro war damit beauftragt worden, für das Gemeindegebiet von Jungingen eine umfangreiche Hochwasserschutzkonzeption zu erstellen.

Dass ein Rückhaltebecken die richtige Lösung für Jungingen ist, wurde deutlich, nachdem Speth den Gemeinderäten die verschiedenen Lösungsvorschläge erläutert hatte. Möglicher Standort für das Becken wäre die Schüttestraße im Bereich zwischen den Gleisen der Hohenzollerischen Landesbahn und der B 32. Das Becken könnte ein Volumen von 168 000 Kubikmeter haben und wäre damit wesentlich effektiver als die beiden anderen vorgestellten Möglichkeiten. Eine davon ist, um Mühlbächle und Bernenbächle bei starkem Regen anfallendes Hangwasser abzufangen, die anliegenden Wiesenflächen leicht zu modellieren, so dass kleinere Mulden entstehen, die dann volllaufen könnten.

Eine andere, umständlichere Lösung wäre es laut Speth, an den vorhandenen Starzel-Brücken im Ortskern zu arbeiten. Viele von ihnen sind zu niedrig und bilden bei Hochwasser Engstellen, an denen dann die Starzel über die Ufer tritt. Am schlimmsten ist die Situation an der Antlitzbrücke. Allerdings müsse man die Brücken von unten flussaufwärts überarbeiten, um nicht durch die Arbeit noch größere Gefahrenpunkte zu schaffen.

"Ich lege ihnen ein Rückhaltebecken wärmstens ans Herz", betonte der Diplomingenieur. Nicht sehr herzlich aufgenommen wurde allerdings seine Kostenschätzung für solch ein Becken. 2,4 Millionen Euro, vermutet Speth, würde der Bau kosten. Die Bauzeit betrüge mit Planungen und Genehmigungen rund fünf Jahre. Jungingens Bürgermeister Harry Frick regte an, dazu eine Stellungnahme vom Wasseramt einzuholen. Außerdem soll die Finanzplanung genau überdacht werden, immerhin entstünden durch die Pflege eines Rückhaltebeckens auch immer wieder Folgekosten.