Preise vergleichen, Lieberhaberstücke ergattern, damit waren die Modelleisenbahn-Bauer am Samstag in Jungingen beschäftigt. Foto: Grunert Foto: Schwarzwälder-Bote

Großes Interesse an der Junginger Modelleisenbahn- und Spielwarenbörse / Hans Bosch organisiert alles

Von Hanne Grunert

Am vergangenen Samstag war es wieder soweit: Etwa 80 Aussteller aus dem südwestdeutschen Raum präsentierten ihre Modelleisenbahn-Schätze bei der Börse in der Junginger Turn- und Festhalle.

Seit elf Jahren verwandelt sich die Junginger Turn- und Festhalle an einem Tag im Herbst in eine andere Welt. Dann fliegen statt Bällen Gesprächsfetzen über Hersteller oder elektrische Güterzuglokomotiven durch den Raum. Und statt Spielergebnissen werden Sammlerpreise verglichen.

Wer keine Ahnung von Spurbreiten und Baureihen hat, kam mit kundigen Händlern schnell ins Gespräch. So lernte man, dass die Sammler älter werden und der Nachwuchs fehlt, denn Modelleisenbahnen sind schon lange nicht mehr das heiß begehrte Weihnachtsgeschenk vergangener Jahrzehnte.

Liebhaber wollen ihre Anlagen heute nicht unbedingt vergrößern, sondern kaufen oder tauschen ganz besondere Stücke. So groß und vielfältig das Angebot und die Sammlerschwerpunkte auch sind, bei zwei Themen sind sich alle einig. Die Konkurrenz E-bay steht wegen Preisdruck und schlechten Geschäftspraktiken auf Kunden- wie auf Händlerseite ganz unten im Kurs. Und Marktführer Märklin gilt nach wie vor als Daimler unter den Modelleisenbahnen.

Längst haben digitale Technik, Licht und Sound Einzug gehalten in den Anlagenbau. Neben Klassikern parkt auch ein Modell des Hogwarts-Express, der Harry Potter im gleichnamigen Roman von Joanne K. Rowling ab Gleis neundreiviertel vom Bahnhof Kings Cross zu seiner Zauberschule bringt.

Auch zarte und doch detailgetreue Aquarelle von Lokomotiven und Zügen waren für die für Eisenbahnfans zu haben.

Zum elften Mal richtet der Junginger Feinmechaniker, Tüftler und Modellbahnbauer Hans Bosch diese Börse aus. So perfekt, wie "Doktor. Märklin", so nennen ihn einige Kunden, seine Anlagen baut, so organisiert er auch diese Veranstaltung. Die Stimmung in der Halle ist gut, man kennt sich und tauscht Erfahrungen und Privates aus.

Der FC Killertal übernahm wie immer die Bewirtung und trug damit zum weiteren Gelingen der Börse bei.