Das Freibad in Jungingen blieb wegen des schlechten Wetters in diesem Sommer meistens leer. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Freibadfreunde Jungingen möchten den Kiosk nächstes Jahr nicht weiter betreiben / Gemeinde weist auf Verpflichtung hin

Von Daniel Begemann

Jungingen. Ein verregneter August ist der Alptraum für jedes Freibad. Indirekt lösten die eingeschränkten Öffnungszeiten aber das Personalproblem der Freibadfreunde in Jungingen. Dass sie den Kiosk nächstes Jahr gar nicht mehr betreiben wollen, könnte noch für einen Konflikt mit der Gemeinde sorgen.

Von einem "Totalausfall im August" spricht Armin Kleinmann, Vorsitzender der Freibadfreunde Jungingen, wenn er auf die Freibadsaison zurückblickt. An Pfingsten bescherte das Wetter dem Bad einen guten Start. "Nach dem Freibadfest am 27. Juli herrschte aber so gut wie kein Betrieb mehr", sagt er.

Besonders der Kiosk war von dem Mangel an Badegästen betroffen. Kleinmann sagt: "Der Kiosk war oft nicht besetzt. Wir haben ihn nur aufgemacht, wenn es auch Sinn machte." In der nächsten Saison wollen die Freibadfreunde den Kiosk am Liebsten gar nicht mehr selbst betreiben. "Auf Dauer sind wir zu wenige ehrenamtliche Helfer. Zur Zeit sind wir 40 bis 60 Aktive. 100 bis 150 Engagierte wären ideal", sagt Kleinmann. "Wir haben der Gemeinde deswegen gesagt, dass dies die letzte Saison ist, in der wir den Kiosk betreiben."

Die Freibadfreunde wollen, dass ein Pächter in Zukunft den Kiosk übernimmt. Die Ehrenamtlichen des Vereins wollen sich hingegen vor allem um den Rest der Anlage, wie beispielsweise das Mähen der Liegewiese kümmern. Der Vorsitzende ist optimistisch, dass die Gemeinde den Kiosk zu erschwinglichen Konditionen an einen Pächter vermieten wird: "Schließlich hat die Gemeinde auch nichts davon, wenn der Kiosk geschlossen ist."

Für die Gemeindeverwaltung ist die Suche nach einem Pächter jedoch noch längst keine beschlossene Sache. Kämmereileiterin Verena Meziane sagt: "Es gibt eine Vereinbarung zwischen der Gemeinde und den Freibadfreunden, die die Unterstützung beim Erhalt des Freibads regelt." Darin ist auch festgesetzt, dass der Verein den Kiosk betreibt. Eine Ausschreibung, wonach die Gemeinde Jungingen nach einem Kiosk-Pächter sucht, gibt es laut Auskunft der Verwaltung nicht. "Das müsste erst im Gemeinderat beschlossen werden", sagt Meziane.

Ein Thema im Gemeinderat wird das Freibad aber auch noch in anderer Hinsicht werden. Nach Meinung der Freibadfreunde muss das Bad dringend saniert werden Kleinmann sagt: "Die Technik stammt noch aus dem Erbauungsjahr 1968. Außerdem müsste die Beckenumrandung und die Verrohrung erneuert werden." Was die Umsetzung der Sanierung angeht, hat Kleinmann auch schon einen Vorschlag: "Denkbar wäre es, eine Leitung von der moderneren technischen Anlage im Hallenbad ins Freibad zu verlegen. Das wäre wohl auch am preiswertesten." Im Oktober wird sich zeigen, ob die Sanierung in der Haushaltsaufstellung der Gemeinde Berücksichtigung findet.

Eines ist jedoch sicher: Am letzten Tag der Freibadsaison, Sonntag, 7. September, wird das Bad auf jeden Fall geöffnet sein. "Bei jedem Wetter", verspricht Kleinmann.