Ehrungen bei der Behindertensport- und Freizeitgruppe Furtwangen (von links, vorne) Alex Heine, Hubert Gulde und Andreas Scheffler sowie (hinten) Schulleiterin Marlies Klingelhöfer, Ulrike Waldvogel (Freundeskreis), Peter Pammer, Kerstin Scherzinger, Bürgermeister Josef Herdner, Sandra Schwager (Erzieherin) und Vorsitzende Dagmar Gronert. Foto: Stefan Heimpel

Das Sommerfest der Furtwanger Bregtalschule war der passende Rahmen für ein kleines Jubiläum: Die Behindertensport- und Freizeitgruppe Furtwangen (BSFG) feierte ihr 70-jähriges Bestehen verbunden mit einigen Ehrungen.

Da die Zusammenarbeit mit der Bregtalschule seit 25 Jahren ein wesentlicher Bereich der BSFG ist, war die Eröffnung des Festes der richtige Rahmen für dieses Doppel-Jubiläum. Vorsitzende Dagmar Gronert gab einen ausführlichen Überblick über 70 Jahre Vereinsgeschichte. Entstanden ist der Verein 1953, um vielen mit Menschen, die im Krieg schwer verletzt worden waren, trotz der Einschränkungen erneut Sport zu ermöglichen. Und so wurde die „Versehrten-Sportgruppe Furtwangen“ (VSG) gegründet. Bereits nach kurzer Zeit hatte der Verein 28 Mitglieder.

Faustball, Sitzball und Fußball-Tennis

Nach nur zehn Monaten richtete die Gruppe mit Unterstützung des Skiclubs einen landesweiten Langlaufwettbewerb in Furtwangen aus. Mit Blick auf die körperlichen Einschränkungen wurden neue Sportarten eingeführt: Faustball, Sitzball, Fußball-Tennis. Ein weiteres beliebtes Angebot war die Wassergymnastik. Auch die Krankenkassen unterstützten diese Aktivitäten, Ärzte stellten Rezepte zur Teilnahme am Gruppensport aus.

Inzwischen sind aber alle „Versehrten“ der ersten Jahre verstorben. Auch mit dem Begriff „Versehrte“ können viele nichts mehr anfangen. Es gibt aber viele Menschen mit Behinderungen verschiedener Art. Und so wurde der Verein in „Behindertensport- und Freizeitgruppe“ (BSFG) umbenannt. Die Gruppe steht integrativ auch allen Nichtbehinderten offen. Die Sportarten der ersten Jahre wie Fußballtennis oder Faustball wurden inzwischen mangels Teilnehmer eingestellt. Intensiv genutzt wird aber immer noch das Angebot der Wassergymnastik mit ausgebildeten Trainern.

Vor 25 Jahren Bregtalschule integriert

Vor 25 Jahren entstand die Idee, auch die geistig behinderten Schüler der Bregtalschule in den Verein zu integrieren. Die Stadt stellte der neuen Gruppe die Jahnhalle zur Verfügung, zudem wurde regelmäßig das Hallenbad Schönwald genutzt. Ein Problem für die BSFG ist aktuell die Schließung des Hallenbads Schönwald, wodurch die meisten Aktivitäten der Wassergymnastik für Erwachsene und behinderte Jugendliche eingestellt werden mussten.

Zahlreiche Ehrungen

Eine Reihe von Mitgliedern wurde geehrt. Seit 58 Jahren ist Siegfried Fehrenbach Mitglied. Adelbert Bett führte als Skilehrer die Behindertensportler über 38 Jahre zum Erfolg und betreute auch lange die Fußball Tennis-Mannschaft. Dafür wurde er zum Ehrenmitglied ernannt und durch den Verband mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Seit 40 Jahren ist Wolfgang Mahler Mitglied, der bei vielen Wettkämpfen im Skilanglauf Spitzenleistungen erbrachte. Bei den Paralympics in Innsbruck, Lillehammer und Nagano errang er sieben Medaillen und wurde dafür unter anderem 1993 als Sportler des Jahres von Bundespräsident von Weizsäcker ausgezeichnet. Er erhielt die Ehrennadel in Gold und wurde zum Ehrenmitglied erklärt. Ebenfalls die Nadel in Gold bekam Andreas Scheffler, der sich seit mehr als 20 Jahren im Verein engagierte unter anderem als Betreuer im Fußballtennis. Als Vorsitzender war er der Vorgänger von Dagmar Gronert und hat sich auch intensiv um die anderen Bereiche gekümmert. Ebenso geehrt wurden fünf Personen, die seit 25 Jahren den Sport mit geistig Behinderten betreuen und unterstützen: Alex Heine, Klaus Waldvogel, Kerstin Scherzinger, Hubert Gulde und Peter Pammer.