Ein Kreisverkehrsplatz im Oberjettinger Kreuzungsbereich Nagolder Straße/Heilbergstraße/Lehlestraße soll zu einer Reduzierung der Kfz-Geschwindigkeiten führen. Foto: Priestersbach

Das jetzt vorgestellte Mobilitätkonzept für Jettingen überzeugte den Gemeinderat zwar nicht in jedem Punkt. Einig war man sich aber nach der Diskussion in der grundsätzlichen Zustimmung zum Maßnahmenkatalog.

„Die Frage ist, wie wir das Thema Mobilität noch besser und nachhaltiger gestalten können“, sagte Bürgermeister Hans Michael Burkhardt einleitend. Um dieses Ziel zu erreichen, ging der jetzigen Sitzung unter anderem eine Online-Befragung der Einwohner voraus, ebenso eine Verkehrszählung, eine Kennzeichenerfassung des Durchgangsverkehrs sowie zwei Verkehrsschauen.

Wie Malte Novak als Projektleiter der Stuttgarter Planungsgesellschaft BrennerPlan anmerkte, hatte er die Sommerpause genutzt, um die Ideen auf ihren Umsetzungsfähigkeit abzuklopfen und einen Fahrplan für mögliche Maßnahmen aufzustellen.

Tempo 30 und Verkehrsberuhigung

Themenfelder sind dabei unter anderem Tempo-30-Bereiche, Verkehrsberuhigung, Kreisverkehre sowie Maßnahmen für den Rad- und Fußverkehr. Der Planer hat die Projekte zudem priorisiert grob die Kosten abgeschätzt.

Zu den Maßnahmen mit hoher Priorität zählt beispielsweise ein Kreisverkehrsplatz im Kreuzungsbereich Nagolder Straße/Heilbergstraße/Lehlestraße in Oberjettingen, für den ein Vorentwurf vorliegt. Damit würde eine „klare Verbesserung der Bestandssituation erreicht“, ist Novak überzeugt, dass sich der Kreisverkehr ideal als Ortseingangs-Situation eigne – und zu einer Reduzierung der Kfz-Geschwindigkeiten führen würde.

Maßnahme kurzfristig umsetzbar

Die Maßnahme sei kurzfristig umsetzbar, allerdings auch mit relativ hohen Kosten verbunden. Wie Bürgermeister Burkhardt ergänzte, müsse man dem Verkehrsministerium die großen Vorteile für den Fußgängerverkehr darstellen. „Da haben wir gute Argumente, um Fördermittel abzuschöpfen“, so der Rathauschef.

Einen weiteren Kreisverkehrsplatz mit hoher Priorität, allerdings mit eher mittel- oder langfristigem Horizont, sieht der Planer an der Kreuzung Oberjettinger Straße/Albstraße/Schwarzwaldstraße. Gerade dort eigne sich ein Kreisel ideal zur Geschwindigkeitsreduzierung, erklärte Novak, dass für Fußgänger zudem Querungshilfen geschaffen werden könnten. „Das ist eine neue Idee aus dem Mobilitätskonzept, da sind wir noch nicht in der Detailplanung“, wehrte der Bürgermeister tiefergehende Vorschläge aus dem Gremium ab.

Fußgänger in Bedrängnis

„Hier müssen die Fußgänger laufen wie die Hasen“, betonte Burkhardt, dass man den Unterjettinger Kreuzungsbereich in die Mötzinger Straße sicherer gestalten müsse. Für Birgit Seeger (Freie Wähler) ist klar: „Diesen Bereich sollte man vorrangig bearbeiten.“

Von „einem guten ersten Schritt mit Luft nach oben“, sprach Jürgen Scheef von den Grünen, für den sich die Frage stellte, „wo wir eigentlich hinwollen“. In seinen Augen enthält der Katalog gute Maßnahmen und Ideen, aber „auch Dinge, wo wir andere Lösungen finden müssen“.

Für CDU-Rätin Sabine Kirn ist „das jetzt ein Ideenkatalog, und wir müssen die Prioritäten setzen“.