22 Menschen aus Jettingen waren mitgereist. Foto: Gemeinde Jettingen

Eine Abordnung aus Jettingen nahm jetzt am Partnerschaftstreffen in Senones teil.

„Frieden in Europa ist das größte Ziel und die stetige Aufgabe unserer Partnerschaften“, sagte Jettingens Bürgermeister Hans Michael Burkhardt beim Empfang der Partnergemeinden im Ehrensaal des Rathauses von Senones am Wochenende.

Aus Jettingen hatte sich am eine Delegation mit 22 Personen aus Gemeinderat und der Bürgerschaft in die Vogesen zur Partnergemeinde Senones aufgemacht, mit der Jettingen seit 30 Jahre eine offizielle Partnerschaft verbindet.

Neben dem offiziellen Programm gab es auch viele persönliche Gespräche. Foto: Gemeinde Jettingen

Vor den Gästen aus den weiteren Partnergemeinden, dem belgischen Marchin und dem italienischen Vernio, erinnerten Burkhardt und Jen-Luc Beverina, Bürgermeister von Senones, an die Anfänger der Partnerschaft. Die Aussöhnung nach den zwei Weltkriegen waren für den Kriegsgefangenen in Jettingen, Jules Vauthier, der in Senones lebte, der Grund für sein aufopferungsvolles und stetiges Werben für den friedlichen Austausch und die Partnerschaft zwischen Deutschen und Franzosen.

Senones war als Grenzstadt im Ersten Weltkrieg unmittelbar Zentrum der Kriegshandlungen mit vielen Toten, Zerstörung und Vertreibung. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs litten die Menschen in Senones unter Vergeltungsaktionen der Deutschen.

Auch die seit 60 Jahre bestehende Partnerschaft von Senones mit dem wallonischen Marchin, geht auf den Zweiten Weltkrieg zurück. Zu Beginn des Krieges flohen viele Menschen von Senones nach Marchin.

Auch Migration ist Herausforderung

„Mit dem Kampf gegen die Klimaerwärmung aber auch mit der Herausforderung der Migration, gibt es heute und zukünftig wichtige Aufgaben, die auf europäischer Ebene zu lösen sind und wo auf lokaler Ebene ein Austausch wichtig ist“, sagte Burkhardt.

Im Laufe des Wochenendes wurden neben dem vorbereiteten Programm deshalb viele persönliche Gespräche zwischen den Franzosen, den Belgiern, Italienern und Deutschen geführt, bei denen deutlich wurde, dass vielfach die Lösungsansätze mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien ähnlich sind, aber das Tempo unterschiedlich. Große Unterschiede gibt es bei der Aufnahme von Geflüchteten, wo in Jettingen in den vergangnen sieben Jahren mit großem Abstand am meisten Geflüchtete aufgenommen wurden.

Junge Familien ziehen weg

Eine große Herausforderung in Seones und Vernio stellt der Wegzug der jungen Bevölkerung dar, da es zu wenige Arbeitsplätze vor Ort gibt.

Ein besonderer Höhepunkt bei dem Partnerschaftsfest stellte der Besuch des Fürstprinzen Constantin von Salm- Salm dar, dessen Familie bis 1794 das herrschende Adelsgeschlecht in der Region mit Sitz in Senones war und der mit seiner Familie an dem Festwochenende teilnahm, da auch das 60-jährige Jubiläum der Garde de Salm gefeiert wurde.

Für das nächste Jahr wurden bereits wieder weitere Begegnungen vereinbart und terminiert.