Die Freizeitmusikanten sorgten bei der Sonnwendfeier in Jettingen für die musikalische Unterhaltung. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Sonnwendfeier: Musikverein muss auf Umzug und Feuerwerk verzichten / Dennoch zahlreiche Besucher

Die Sonnwendfeier hat in Jettingen eine echte Tradition und wird bereits seit mehr als 50 Jahren vom Musikverein Unterjettingen ausgerichtet. In diesem Jahr fiel allerdings das Feuerwerk buchstäblich ins Wasser, während das Sonnwendfeuer schließlich doch entzündet wurde.

Jettingen. Schon der sonst übliche Startschuss zur Sonnwendfeier mit viel Marschmusik und einem Umzug des Musikvereins durch den Ort zum Partnerschaftsplatz wurde wegen des Dauerregens abgesagt. "Die Wetterprognosen waren unterschiedlich, aber pünktlich zum Festbeginn kam der Regen", erklärte Vorstandsmitglied Florian Behr.

Froh war man darüber, dass der Musikverein über Pavillons und Zelte verfügt, "die sich jetzt mal wieder voll bewährt haben", wie Florian Behr anmerkte. Und so fanden doch zahlreiche Besucher den Weg auf den Partnerschaftsplatz, wo der Musikverein kulinarische Leckereien und viel Blasmusik servierte.

Dabei sorgten zunächst die Jugendkapelle und die Freizeitmusikanten für die musikalische Umrahmung.

Normalerweise spielt seit vielen Jahren schon der befreundete Musikverein aus Öschelbronn bei der Sonnwendfeier in Jettingen. Doch dessen Orchester war durch eine Hochzeitsfeier am gleichen Tag so stark dezimiert, dass an einen Auftritt nicht zu denken war. Und so sprang dieses Mal das große Blasorchester des Unterjettinger Musikvereins ein – wenngleich auch in reduzierter Besetzung. "Die Hälfte spielt und die anderen müssen arbeiten", lobte der Vorstand das Improvisationsvermögen. "Wir sind eben ein großer Verein, und das klappt immer irgendwie.

Nachdem man seit einigen Jahren auf dem Jettinger Partnerschaftsplatz feiert, wurde auch das kulinarische Angebot entsprechend angepasst. Erneut fand der Elsässer Flammkuchen reißenden Absatz, und das Flammkuchen-Team hatte alle Hände voll zu tun.

Nachdem das Feuerwerk bereits früh wegen des Dauerregens abgesagt worden war, tendierten die Organisatoren zunächst dazu, auch das Sonnwendfeuer abzusagen oder zumindest zu verschieben. Doch als der Regen nachgelassen hatte, gab man grünes Licht für das Spektakel. So führte eine Abordnung der Unterjettinger Musiker die Besucher mit Fackeln und Musik zu einer Wiese an den Ortsrand. Dort wurde der über sechs Meter hohe Scheiterhaufen für das Sonnwendfeuer entzündet.

Für den Musikverein bildet die Sonnwendfeier eine wichtige Einnahmequelle: So fließt der Erlös zum großen Teil in die Nachwuchsarbeit. "Dadurch können wir die Ausbildung zu einem fairen Preis anbieten", macht Florian Behr mit Blick auf die rund 100 Kinder und Jugendlichen im Verein deutlich. Derzeit kann sich der Unterjettinger Musikverein nicht über mangelnden Zulauf beklagen – wobei etliche Jungmusiker dann auch den Sprung ins Große Orchester schaffen.

Der nächste Höhepunkt im Vereinskalender wirft auch schon seine Schatten voraus: Im November steigt in der August-Leucht-Halle ein Harry-Potter-Konzert der Jugendkapelle.

Für dieses ehrgeizige Projekt werden noch Mitwirkende gesucht.