Die Gemeinschaftsschule in Jettingen verzeichnet weiterhin wachsende Schülerzahlen. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinschaftsschule: Schulleiter informiert Gemeinderat über aktuelle Entwicklung

Jettingen. In den vergangenen Jahren stand im Jettinger Gemeinderat oft die bauliche Entwicklung der Gemeinschaftsschule im Fokus – also die "Hardware". In dieser Woche ließ sich das Gremium mal über die "Software" der Schule informieren.

"Wir wollen sehen, was in der Schule passiert und uns einen Überblick von den Angeboten machen", erklärte Bürgermeister Hans Michael Burkhardt – der die Gemeinschaftsschule auf "einem sehr guten Weg" sieht und froh ist, dass man in Jettingen "diesen Weg gegangen ist".

Wie Schulleiter Dominic Brucker und sein Stellvertreter Philipp Lochmüller mit einer Präsentation unter dem Motto "Nicht nur Schule, auch Gemeinschaft" deutlich machten, sei die Schulform in Jettingen angekommen. Aktuell sind es 486 Schüler – und es gebe bereits 46 Anmeldungen für die fünfte Klasse im kommenden Schuljahr. "Das kann sich sehen lassen", erklärte Brucker zudem auch mit Blick auf die durchschnittlichen Klassengrößen mit 22 Schülern.

Ziel der Gemeinschaftsschule mit seinem 50-köpfigen Kollegium sei ein längeres gemeinsames Lernen aller Niveaustufen und keine Trennung nach der vierten Klasse. Somit sei eine spätere Entscheidung über den angestrebten Schulabschluss möglich. Daneben informierte der Schulleiter, dass an vier Tagen in der Woche ein Ganztagesschulbetrieb gewährleistet sei, während Freitagsnachmittags verschiedene AG’s angeboten werden.

Auf die Frage von SPD-Rat Wilhelm Kern, ob sich die politischen Widerstände gegen die Gemeinschaftsschule gelegt hätten, erwiderte Brucker: "Politisch ist die Gemeinschaftsschule nicht in der Position, in der sie sein sollte." Außerdem sei der neuen Schulart schon das eine oder andere Steinchen in den Weg gelegt worden. Wie Lochmüller ergänzte, sei es ein "unschlagbarer Vorteil der Gemeinschaftsschule, dass Schüler aus allen sozialen Schichten gemeinsam in der Klasse sitzen" – wobei der Konrektor offen ließ, wo dabei konkret der Vorteil liegt. Doch auch beim digitalen Lernen sei man dank Tablets im Unterricht und als Referenzschule für 3D-Druck auf einem guten Weg, so Lochmüller. Auf den Einwand von Wilfried Gries (CDU), dass man die Kinder damit überfordere, wies der Schulleiter darauf hin, dass "wir die Kompetenzen der Kinder sinnvoll nutzen und kanalisieren". Außerdem sei es "die Lebenswelt der Schüler, die zu uns rein kommt".

Am heutigen Samstag präsentiert sich die Jettinger Gemeinschaftsschule auch der Öffentlichkeit. Von 11 bis 15 Uhr können sich die Besucher über das Schulkonzept und die Arbeitsweise an der Schule informieren.