Bei der Gemeinschaftsschule befindet man sich auf der Zielgeraden. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Rückblick: Bürgermeister Burkhardt zieht in der letzten Sitzung des alten Gemeinderats Bilanz der vergangenen Wahlperiode

Es war die letzte von rund 100 Sitzungen, die der Gemeinderat in dieser Zusammensetzung vergangenen Dienstag bestritt. Zeit, zurückzublicken, ehe das neue Gremium seine Amtszeit beginnt.

Jettingen. Bürgermeister Hans Michael Burkhardt ließ die vergangenen fünf Jahre noch einmal Revue passieren. Begonnen hat die Amtsperiode nicht etwa im Sitzungssaal, sondern im Mehrzweckraum. Denn damals lief gerade die Renovierung des Gemeindezentrums. Dadurch habe das Rathaus eine Aufwertung erfahren, wie Burkhardt fand. Nicht zuletzt dank der Kunstausstellungen, die heute hier stattfinden können.

"Mittelpunkt" der Amtszeit sei der Themenblock Bildung und Betreuung gewesen. Eine der ersten Entscheidungen betraf den Kindergarten Heubergring, den man "Gott sei Dank dreigruppig" gebaut und "relativ schnell umgesetzt" habe, so der Schultes. Es folgten Erweiterungen an allen drei Gemeindekindergärten, wodurch in den letzten fünf Jahren sechs neue Gruppen entstanden. Zum Glück sei man das frühzeitig angegangen, meinte Burkhardt. "Die Zahlen zeigen ja: Wir brauchen den Platz."

Es habe sich um einen "beispielhaften Ausbau" gehandelt, den es in der Geschichte der Gemeinde so noch nie gegeben habe. Ein Glücksfall, dass sich auch das benötigte Personal hierfür finden ließ.

Vom finanziellen Aufwand her das "absolut größte Thema", so Burkhardt weiter, waren Umbau und Erweiterung der Gemeinschaftsschule. Heute ist man hier "auf der Zielgeraden" und könne froh sein, das Projekt in Angriff genommen zu haben. Immerhin hätten sich die Schülerzahlen nahezu verdoppelt.

Dazu kamen unter anderem die vergleichsweise kleinere Renovierung in der Decker-Hauff-Schule und der weitere Ausbau der Schulsozialarbeit. Insgesamt seien rund zehn Millionen Euro in Bildung und Betreuung investiert worden, sicher "beispielhaft" für eine Ratsperiode.

Ein "herausragendes Ereignis" war für Hans Michael Burkhardt die Einweihung der neu gestalteten Ortsmitte in Oberjettingen. Sorgen bereitet habe ihm, als "das Flüchtlingsthema mit aller Schärfe in der Gemeinde aufschlug". Das habe "schwierige Wochen und Monate" bedeutet, in denen nicht absehbar war, wie es weitergehen soll.

Der Erwerb des Café Niethammer sei hier ein Glücksfall gewesen. "Beeindruckend" fand Burkhardt auch die Infoveranstaltung Dezember 2015, zu der etwa 500 Menschen kamen, von denen sich sogleich rund 100 als Freiwillige zur ehrenamtlichen Mitarbeit meldeten.

Jettingen kann einige gemeindeeigene Wohnungen vorweisen, wie Burkhardt zum Thema Wohnraum anmerkte. Die ehemalige Bankfiliale in Oberjettingen beispielsweise hat die Gemeinde erworben und zu drei seniorengerechten Wohnungen umgebaut. In der Herrenberger Straße hat Jettingen ein eigenes Gebäude mit Wohnungen aus dem Boden gestampft.

"Gemeinsam einiges erreicht für Jettingen"

Dazu komme eine erfreuliche Bautätigkeit im Sinne der Innenentwicklung. In den letzten fünf Jahren seien hier rund 180 Wohneinheiten entstanden. "Das war genau das, was wir uns immer gewünscht haben", stellte Burkhardt fest. "Dass die Schließung der Baulücken vorangeht." Dennoch bestehe weiterhin Bedarf nach Wohnraum, weswegen es "gut und richtig" gewesen sei, das Neubaugebiet Amsel voranzutreiben.

Den seit 2013 leer stehenden Baumarkt konnte die Gemeinde erwerben und zwischenzeitlich abbrechen, auch der Bebauungsplan ist geändert und eine neue Zufahrt in das Gewerbegebiet geplant. Im Ankental wird es die Aufgabe des neuen Rates sein, das Bebauungsplanverfahren zur Erweiterung zu einem guten Abschluss zu bekommen.

Bürgermeister Burkhardt ging noch weitere Themenfelder durch, was die Vielfalt der letzten Amtsperiode zeigte. Von Glasfaser über Fahrzeugbeschaffungen für die Feuerwehr, den Erwerb der jetzigen Vereinskapelle, die Sportflächen- und Spielplatzkonzeptionen bis hin zu LED-Umrüstungen und Notstromversorgung war alles dabei.

"Wir haben gemeinsam einiges erreicht für Jettingen", so Burkhardts Fazit, "und Jettingen ein ganzes Stück weiterentwickelt." Damit übergebe man dem neuen Gemeinderat eine Basis, auf die er "gut aufbauen kann".