Nun sind die Bürger in Zillhausen und Streichen gefragt: Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts ISEK 2035 konnten die Einwohner kürzlich Ideen einbringen, mit welchen Maßnahmen ihre Ortschaften künftig verschönert werden können.
Vom Stadtentwicklungskonzept ISEK wollen auch die Ortsteile Zillhausen und Streichen profitieren. In beiden Ortschaften hatten die Bürger in Workshops die Gelegenheit, Ideen einzubringen, wie man die Dörfer künftig gestalten könnte.
Nun hat die Stadtverwaltung Balingen informiert, was die Bürger an ihrem Ort schätzen, welche Ideen entwickelt wurden und welche Visionen sie für ihre jeweiligen Ortschaften haben.
Streichen Mehr als 50 Bürger aus Streichen schätzen insbesondere den starken Landschaftsbezug mit Grün im Ort und die Streuobstwiesen. Auch das Freibad, der Sportplatz, die Einkaufsmöglichkeiten, die Gaststätte und die Freizeitmöglichkeiten wurden betont.
Im Vorfeld der Bürgerveranstaltung in der Turn- und Festhalle in Streichen wurde eine Haushaltsbefragung durchgeführt. An dieser haben etwa 25 Prozent aller Streichener Haushalte teilgenommen.
Zeitgemäße Weiterentwicklung gewünscht
Die Streicher wünschen sich eine zeitgemäße Weiterentwicklung und Umgestaltung ihres Sport- und Freizeitbereiches. Im Mittelpunkt steht auch die Sicherung und städtebauliche Entwicklung der historischen Mitte. Das denkmalgeschützte Rathaus sollte saniert werden, so der Wunsch der Bürger. Ein Nutzungskonzept wird hierfür gewünscht. Die vorhandene Nahversorgung sei zu sichern.
Wohnen im Alter könnte durch einen Tagespflegedienst mit Nachbarschaftsbeteiligung sichergestellt werden. Ein Mehrgenerationenhaus für Jung und Alt ist ebenfalls denkbar. Die ÖPNV-Verbindung gilt es auszubauen. Auch die Radwegeverbindung soll weiter ausgebaut werden. Das Kita-Angebot ist zu sichern, eine Ganztagsbetreuung wird gewünscht. Die Ideen sprudelten: Eine Seilbahn von Streichen zum Balinger Bahnhof als neues Mobilitätsmodell und gut für den Tourismus im höchstgelegenen Ortsteil von Balingen wurde vorgeschlagen.
Konzept wird im Herbst vorgestellt
Die Ergebnisse aus dem Bürgerworkshop werden ausgewertet und fließen in ein Stadtteilkonzept. Im Anschluss wird das Konzept öffentlich im Ortschaftsrat vorgestellt. Dies soll im Herbst erfolgen.
Zillhausen Auch mit den rund 40 Teilnehmern in Zillhausen wurde zunächst gemeinsam darüber diskutiert, was ihnen an ihrem Ortsteil besonders gefällt. Im Mittelpunkt steht die Lage in der Natur und die vielen Freizeitmöglichkeiten. Dabei nimmt der Wasserfall eine besondere Stellung ein. Auch die Infrastruktur mit Schule, Sportplatz und Bäckerei wird von der Bevölkerung hervorgehoben.
Im Vorfeld des Bürgerworkshops wurde eine Haushaltsbefragung durchgeführt, an der etwa 34 Prozent aller Haushalte teilgenommen haben. Hier konnten die Bürger erste Handlungsbedarfe artikulieren.
Ortsdurchfahrt soll aufgewertet werden
Das Büro Pesch und Partner aus Stuttgart hat eine Bestandsaufnahme vorgestellt. Die Ortsmitte von Zillhausen ist seit 2008 Sanierungsgebiet. Zahlreiche Maßnahmen wurden gefördert. „Mit den städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen in der Vergangenheit wurde eine erste wichtige Grundlage für die Erneuerung geschaffen. Mit dem integrierten Stadtteilentwicklungskonzept für Zillhausen setzt die Stadt Balingen die städtebauliche Weiterentwicklung nahtlos fort,“ erläutert die Amtsleiterin Sabine Stengel vom Amt für Bau- und Planungsrecht.
Im Anschluss brachten die Bürger ihre Ideen und Vorstellung für die weitere Entwicklung von Zillhausen ein. Ein großer Wunsch ist, dass die Ortsdurchfahrt aufgewertet wird. Querungshilfen gilt es zu etablieren, auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung ist zu prüfen. Die Kreuzung an der evangelischen Kirche sollte umgestaltet werden. Ein E-Mobilitätszentrum könnte am Parkplatz beim Friedhof umgesetzt werden. Radwege seien Richtung Albstadt und Balingen zu verbessern.
Rathaus soll saniert werden
Das Rathaus soll saniert und der dortige Spielplatz umgestaltet werden, lauteten die Wünsche aus der Bürgerschaft. Auf den vorhandenen Baulücken soll Wohnentwicklung durchgeführt werden. Denkbar wäre auch ein Wohnkonzept für alle Altersklassen. Die Grundschule gilt es zu halten und auszubauen. Ein „sanfter“ Tourismus wird angestrebt.
Die eingebrachten Vorschläge werden auch hier ausgewertet und fließen in ein Stadtteilkonzept. Die Ergebnisse werden im Herbst öffentlich im Ortschaftsrat vorgestellt.