Ausgelassene Stimmung herrscht bei der Eröffnung im Kurhaus auch bei Bürgermeister Marco Gauger (Mitte). Foto: Ulrike Knöller

Zum achten internationalen Kongress kamen Geburtshelferinnen aus der ganzen Welt.

Love and Respect – Liebe und Respekt bestimmen das Leben der 72-jährigen Organisatorin des achten internationalen Hebammenkongresses in Bad Wildbad, Jan Tritten. Sechs Tage lang stand das Kurhaus unter dem Motto „Birth in Love – Everyone’s Right“.

140 Hebammen und Doulas – das sind geburtserfahrene Frauen, die eine unterstützende und beratende Funktion vor, während und nach einer Geburt einnehmen, aber keine medizinische Ausbildung haben – waren aus 27 Ländern weltweit angereist, um sich in zahlreichen Vorträgen und Workshops auszutauschen. Eine lange Anreise hatten die Teilnehmerinnen aus Nigeria, Tansania, Mexiko, Australien, Neuseeland, Nicaragua und den USA. Frenetisch gefeiert wurden die Hebammen aus der Ukraine und Israel. Aus ganz Europa setzten sich die anderen Mitwirkenden zusammen.

Jan Tritten wurde unterstützt von Ursula Jahn-Zoehrens aus Bad Wildbad und Eneyda Spradlin-Ramos, geboren in Nicaragua, die stets ein bewährtes Team bilden.

Globales Treffen

Bürgermeister Marco Gauger begrüßte die Geburtshelferinnen aus aller Welt und erklärte, er fühle sich stolz und geehrt, Gastgeber dieses globalen Treffens sein zu dürfen. Die Wichtigkeit und das Besondere an der Geburtshilfe stellte er in den Vordergrund: „You all have chosen a profession, where you get to witness many wonders. Because the greatest wonders of love have the tiniest feet.“ Das heißt auf deutsch: Sie alle haben sich für einen Beruf entschieden, in dem Sie viele Wunder erleben dürfen. Denn die größten Wunder der Liebe haben die kleinsten Füße. Das Stadtoberhaupt hoffte, dass der Kongress ein unvergessliches Erlebnis und eine Erweiterung des Wissens und der Fähigkeiten werde.

Einen besonderen Höhepunkt der offiziellen Eröffnung bildete die Auszeichnung an Jan Tritten für ihr Lebenswerk, die Gründung des Midwifery Today Magazins im Jahr 1986 und die Kongresse, die sie seit 1992 ins Leben ruft und damit Geburtshelfer weltweit verbindet. Ihren Award erhielt sie für ihren lebenslangen Einsatz für Mutter und Kind, um Seele und Wissenschaft der Geburtshilfe voranzubringen. Von Ursula Jahn-Zoehrens bekam sie eine große Torte, die alle schwesterlich miteinander teilten. In diesem Rahmen stellte die US-Amerikanerin ihre Nachfolgerin Shannon Mitchell vor, die sich in Zukunft für Hebammen und Doulas weltweit als Ansprechpartnerin einsetzen wird.

An den sechs Tagen hatten die 140 Mitwirkenden am Hebammenkongress miteinander über Möglichkeiten der Geburtshilfe regen Austausch, denn alle waren mit dem gleichen Ziel zusammengekommen, würde- und liebevolle Geburten für alle ermöglichen zu können.