Die Initiative möchte die Verbindung zwischen Altnuifra und Industriegebiet für Lastwagen nutzbar haben. Foto: Thomas Fritsch

Die Initiative Infrastruktur Nordschwarzwald lud jetzt zu einem Bürgertreff. Zu den Hauptthemen gehörten die Forderungen nach einer Umfahrung von Haiterbach sowie die Aufhebung der Tonnagenbeschränkung zwischen Industriegebiet und Altnuifra.

Karl Braun, Vorstandssprecher der Initiative Infrastruktur Nordschwarzwald (IIN), betonte bei dem Treffen im Logistikunternehmen von Horst Schuon, dass man überparteilich arbeite, um Anregungen für notwendige Infrastrukturvorhaben zu geben. Die Initiative zähle mittlerweile 56 Unterstützer.

Braun beleuchtete kurz zurückliegende Projekte, teilweise mit Partnern. So eine Veranstaltung zum Thema Hessebahn in Weil der Stadt und zuletzt in Hirsau, wo man mit dem Calwer Oberbürgermeister über Infrastrukturmaßnahmen im Raum Calw gesprochen habe.

Verbindungsstraße Altnuifra

Der Fokus beim Bürgertreff in Haiterbach lag dann aber bei Haiterbacher Themen. So die Verbindungsstraße vom Industriegebiet Haiterbach nach Altnuifra. Zu dieser hatte der Gemeinderat Haiterbach kürzlich Sanierungsmaßnahmen beschlossen, aber sowohl einen für Lastwagen tauglichen Ausbau als auch eine Aufhebung der Gewichtsbeschränkungen verneint.

Die IIN lud zum Treffen in den Räumen der Firma Schuon Logistik. Foto: IIN

Die IIN habe eine Umfrage unter den Firmen im Gewerbegebiet gemacht und 50 Umfrageblätter verteilt. 30 Rückmeldungen habe man bekommen, die sich alle für einen Ausbau der Verbindung ausgesprochen hätten. Eine anonyme Rückmeldung habe Bedenken angemeldet, dass die Durchfahrt in Altnuifra schwierig sei.

Stadtrat Reiner Schuon (FWH) legte eine Straßenkarte vor, die zeige, dass es gut möglich sei, nach der Altnuifra eine Abkürzung zu bauen.

Die IIN verweist auf den höheren Zeitaufwand und Schadstoffausstoß alternativer Strecken. Man werbe für ein Umdenken im Gemeinderat, zumal man die von der Stadtverwaltung aufzeigten Hemmnisse – wie etwa den notwendigen Grundstückserwerb – als geringer einschätze.

Die anwesenden Spediteure erklärten, der Umweg über Haiterbach koste die Speditionen zusätzlich Geld und Zeitaufwand, den die Kunden bezahlen müssten.

Umfahrung Haiterbach

Zum Thema „Umfahrung von Haiterbach“ habe die IIN an Gemeinderat und Verwaltung den Antrag gestellt, diese in Planung zu geben. Empfohlen habe man, vom Gewerbegebiet über die Heerstraße bis zum Sportplatz Brutsche, von dort über die bestehende Straße zum Sportgelände zu fahren und anschließend dann eine neue Trasse zum Parkplatz beim Sägewerk Graf zu bauen.

Für die Betriebe im Gewerbegebiet bringe die Umfahrung kaum Vorteile. Für die Bevölkerung von Haiterbach wäre der Nutzen aus Sicht der Initiative wesentlich größer. Man habe eine Verkehrsbelästigung die teils um 4 Uhr beginne und bis 22 Uhr gehe. Häuser würden durch den Schwerlastverkehr spürbar erschüttert.

Stadtrat Johann Pagitz (FWH) sagte, seine Fraktion unterstütze die Umfahrung.

Laut Initiative hat man auch von der UBL-Fraktion Signale pro Umfahrung erhalten. Allerdings war kein Vertreter beim Bürgertreff anwesend.

Über eine mögliche Trasse gebe es einen von Bürgermeister Andreas Hölzlberger herausgegebenen Plan. Dieser empfehle, vom Kreisverkehr im Gewerbegebiet über die Heerstraße zum Sportplatz Brutsche und von dort über die bestehende Straße vom Sportgelände zu fahren und dann hinter dem Sportgelände zum Parkplatz beim Sägewerk Graf.

Autobahnanschluss Horb

Angesichts der absehbaren Fertigstellung der Hochbrücke in Horb befasst sich die Initiative weiter mit dem Anschluss von Haiterbach als Autobahnzubringer.

Während die Initiative von einer unterstützenden Rückmeldung des Freudenstädter Landrats Klaus Michael Rückert sprach – solange es nicht zum Nachteil der eigene Bevölkerung sei –, hülle sich Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger in Schweigen. Zu einem Gesprächsangebot der IIN habe er sich nicht geäußert.

Diese Zurückhaltung missfällt nach eigener Äußerung auch Hermann Walz, Stadtrat in Horb und Mitglied des Ortschaftsrats Talheim. Probleme werden aus Sicht von Walz nicht angegangen. Dies betreffe zum einen die Durchfahrt in Horb selbst, die auch nach der Fertigstellung der Hochbrücke unter viel Verkehr leiden werde. Für die Weiterführung der Straße nach der Hochbrücke Richtung Freudenstadt gebe es viele Varianten, aber keine Beschlüsse, wie es weitergehen solle.

Nach Auffassung der IIN steht fest, dass der Verkehr nicht reduziert werden kann. Im Prinzip bestehe für Haiterbach kein Handlungsbedarf. Die Probleme lägen vor allem bei Altheim. Diese wolle man lösen helfen.

Künftige Themen

Unter dem Punkt Verschiedenes gab es auch einen Ausblick auf geplante und mögliche Termine. So ist für Herbst eine Veranstaltung im Raum Pfalzgrafenweiler zum Thema Zufahrt Gewerbegebiet Haiterbach und Schwarzwaldquerung ab Freudenstadt vorgesehen. IIN-Mitglied und Kreisrat Thomas Klostermann regte an, in Altensteig eine Veranstaltung zum Thema Infrastruktur zu organisieren. Er wolle sich um Partner für die Veranstaltung kümmern und auch um passende Themen.