Am Telefon könnte ein Betrüger lauern – Telefonate mit Unbekannten sind deshalb mit Vorsicht zu genießen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Betrugsmaschen wie der Enkeltrick, Schockanrufe oder vermeintliche Polizisten, die Geld oder Schmuck verlangen, sind derzeit in aller Munde. Wie man sich vor diesen Vorfällen schützen kann, darüber informierte die Polizei Senioren in Triberg.

Die Informationsveranstaltung der Polizei zum Thema „ Sicher leben – Kriminalprävention für Ältere und Junggebliebene“ stieß bei den Senioren aus Gremmelsbach und der Raumschaft Triberg auf großes Interesse.

In einem Vortrag stellte die Polizeihauptkommissarin Andrea Bippus vom Polizeipräsidium Konstanz unterschiedliche Vorgehensweisen von Betrügern dar.

Ältere Mitbürger sind besonders häufig Ziel für verschiedenste Methoden der Trickbetrüger, die immer einfallsreicher werden und oft einen vertrauenswürdigen Eindruck erwecken, der gerade für Senioren immer wieder nicht als böswilliger Betrugsversuch erkannt wird.

Es geht immer um Geld oder Schmuck

Einmal ist ein Enkelkind angeblich in Schwierigkeiten und benötigt dringend umgehend Geld. Eine Nachricht auf dem Handy kündigt eine neue Telefonnummer von einem Verwandten an und bittet um Rückruf. Eine echt aussehende E-Mail der Bank, in der die Person aufgefordert wird, ihre Kundendaten zu überprüfen, zu aktualisieren und bestimmte Zugangsdaten zu übermitteln.

Kriminalhauptkommissarin Andrea Bippus informiert die Seniorinnen und Senioren in Gremmelsbach. Foto: Reinhold Löttrich

Eine andere Masche ist noch schwieriger zu beurteilen – plötzlich ruft ein angeblicher Polizist an und verspricht Schutz und Hilfe vor fiktiven Einbrechern.

Auf Betrugsmasche nicht vorbereitet

In allen geschilderten Fällen geht es immer darum, die Opfer um Bargeld, Gold oder Schmuck zu bringen.

Viele ältere Menschen sind nicht auf solche Situationen vorbereitet und deshalb häufig so überrascht und beunruhigt, dass sie eine falsche Entscheidung treffen. Dem „Enkelkind“ wird Geld überwiesen, dem „Polizeibeamten“ werden Schmuck und Geld ausgehändigt.

Der „Hausbank“ werden persönliche Daten und Passwörter per E-Mail übermittelt. Bei größeren Bargeldabhebungen wird der Bank der wahre Zweck verschwiegen und auf Auszahlung bestanden.

Mit Familienangehörigen sprechen

Bippus hatte wichtige Tipps für das richtige Verhalten in solchen Situation parat: „Nennen Sie bei Anrufen Unbekannter, die sich als Vertreter des Enkelkinds ausgeben nie den Namen des Enkelkinds und legen Sie auf. Rufen Sie anschließend das Enkelkind persönlich an. Sprechen Sie mit Familienangehörigen, Freunden oder Nachbarn bevor Sie unüberlegt handeln“, mahnte er die Senioren an und weiter: „Händigen Sie nie Geld oder andere Wertsachen an Unbekannte aus. Bei angeblichen Verkehrsunfällen werden Sie in keinem Fall von der Polizei zuerst benachrichtigt. Niemand wird von der Polizei bei einem Verkehrsunfall festgenommen oder braucht bei schuldhaftem Verhalten eine Kaution. Bei unerwünschten Besuchen an der Haus- oder Wohnungstür hilft ein Blick durch den Türspion oder eine Sicherungskette. Rufen Sie die 110 an und melden der Polizei den jeweiligen Vorfall. Ein kostenloses Opfertelefon des gemeinnützigen Vereins Weisser Ring erreichen Sie unter 116006, bei dem Betrogene Hilfe bekommen können.“

Die dem Vortrag aufmerksam folgenden Senioren sind nun für die Zukunft bestens auf Betrugsversuche vorbereitet und ließen bei angeregten Gesprächen, Kaffee und Kuchen den Nachmittag ausklingen.