In Lahr liegt das Geld auf der Straße Foto: Melanie Geitlinger

Na, hat es Sie erwischt oder ist ihr Bank- respektive Punktekonto ungeschoren davongekommen? Diese Woche war auch in der Region großer Blitzermarathon.

Wir Lahrer Autofahrer freilich lächeln da nur müde. Uns hat man schon vor längerer Zeit quasi den Superhelden der Radarfallen auf die Stoßstange gehetzt.

Die Meldung diese Woche hatte schon was: Weil die Stadt 2022 so viel eingenommen hat wie nie zuvor durch Tempoverstöße, genauer: 1,74 Millionen Euro, muss sie bei den Stadträten um zusätzliches Geld für das Porto bitten. Um 44 500 Euro hat die Bußgeldstelle ihre eingeplanten Geschäftsaufwendungen überschritten. Da kann man einige Knöllchen für verschicken.

Viele werden sich gefragt haben: Warum schließt man die Porto-Lücke nicht einfach mit dem erblitzten Geldsegen? Die Antwort: Weil man mit noch höheren Rekordeinnahmen gerechnet hat, wie die Stadt auf Nachfrage erklärte.

Das Rathaus ist sich offenbar bewusst, welch’ Topfang es mit dem unförmigen grün-grau-weißen Kasten gemacht hat. Mal hier, mal dort platziert, nicht selten an gerader Strecke, entgeht seiner scharfen Linse nichts. 33 statt 30? Zack: rotes Licht, teures Foto. Es ist nicht überliefert, dass der mobile Autofahrer-Alptraum schon mal zum Stadtmitarbeiter des Monats (oder des Jahres?) gewählt wurde, verwundern würde es aber nicht.

Ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Stadt den Super-Blitzer langfristig an sich binden will. Ende des Jahres läuft das Leasing aus. Für einen Preis von 8000 Euro dürfte man die De-Facto-Gelddruckmaschine künftig sein Eigen nennen. Eine lächerliche Summe angesichts der Arbeitsleistung.

Man ist versucht, der Stadt zu raten, sich noch weitere Blitzer anzuschaffen. Mit ihrer Hilfe könnte man erst den Haushalt konsolidieren und sich anschließend ganz viele Wünsche erfüllen. Ein Herzzentrum zum Beispiel.