Foto: Flaig

Zum Geburtstag haben wir uns auf die Spuren unserer ersten ePaper-Leser begeben.

Oberndorf/St. Georgen - Wer sind die Leser, die sich 2003 und 2004 an eine neue – bis dahin weitgehend unbekannte – Art des Zeitungslesens gewagt haben? Wie haben sie die Entwicklung erlebt und weshalb führt uns eines der ersten Abonnements nach Hessen?

Zum Jubiläum blicken wir auf die Anfangszeiten unserer digitalen Zeitung zurück und haben uns auf die Spuren der ersten SB ePaper-Leser begeben.

Wilfried Wohmann lehnt sich im Lesesessel seines Ferienhauses zurück und blättert durch den St. Georgener Lokalteil. Im Rücken der große Kachelofen, an der Wand ein gerahmtes Bild der Schwiegermutter. Eine Situation, die so oder so ähnlich tausendfach im Verbreitungsgebiet des Schwarzwälder Boten stattfindet.

Nur etwas ist anders: Wohmann liest den St. Georgener Lokalteil nicht am Frühstückstisch, sondern immer am Abend zuvor – in der exklusiven Vorabendausgabe. Denn der Rentner hat seine Zeitung digital abonniert. So kennt Wohmann ab 19.30 Uhr bereits die Schlagzeilen des Folgetags.

Ein bisschen Print muss sein

Und auch sonst geht Wohmann mit der Zeit: "Ich nutze im Prinzip alle drei Möglichkeiten, lese die Zeitung auf dem Smartphone, dem Tablet und dem Computer", erklärt er. Ganz ohne Print geht es aber doch nicht: "Wenn wir im Schwarzwald sind, kaufen wir uns auch mal die Papierzeitung", räumt er lachend ein.

Der 69-Jährige und seine Frau kommen seit den 80er-Jahren immer wieder nach St. Georgen, wo Doris Wohmann aufgewachsen ist. Mit 18 Jahren hat sie ihre Heimat verlassen und fühlt sich heute im hessischen Taunus zuhause. Im Schwarzwälder Boten verfolgt das Ehepaar von dort aus das aktuelle Geschehen in St. Georgen und der Region.

Hier erhalten Wilfried und Doris Wohmann auch Besuch von Thomas Gläser, Leiter des Vertriebs und Lesermarkts beim Schwarzwälder Boten. Er hat nicht nur Glückwünsche für die treuen ePaper-Leser im Gepäck, sondern überreicht neben Blumen auch ein neues iPad.

Für Wilfried Wohmann, der sich als technikaffinen Menschen beschreibt, ist es ein willkommenes Geschenk. Mit Interesse hat er auch die Entwicklung des Schwarzwälder Bote ePapers verfolgt. "Als es damals die Möglichkeit mit dem ePaper gab, haben wir sie gleich genutzt", erinnert er sich zurück. "Seitdem hat sich Einiges verändert." Vor allem im Vergleich zu den Zeitungen aus seiner Heimat habe er Unterschiede festgestellt: "Die sind da bei Weitem noch nicht so weit", sagt Wohmann.

"Tatsächlich gehören wir zu den ersten Verlagen, die diese Möglichkeit von Anfang an genutzt haben", bestätigt Gläser. "Bis heute arbeiten wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer digitalen Produkte."

Die Macht der Gewohnheit

Eine spannende Frage dabei bleibt, was die Zukunft bereithält. Doch trotz technischen Fortschritts – manche Dinge ändern sich nicht: "Interessante Artikel drucken wir uns aus und hängen sie uns an die Wand", erzählt Wilfried Wohmann und stimmt in das Lachen seiner Frau ein.