Eine Projektgruppe hat in Bad Herrenalb Lösungen erarbeitet, um das Parkraumproblem in der Stadt und den Teilorten zu lösen. Der Gemeinderat findet die Vorschläge gut, sieht aber weiterhin ein Kernproblem.
„Um die Parkplatzsituation in Bad Herrenalb zu entspannen“, wie es in einer Sitzungsvorlage des Bad Herrenalber Gemeinderates heißt, haben Vertreter aus dem Gremium und die Ortsvorsteher in einer Projektgruppe Lösungsansätze erarbeitet. Martin Müller vom Ordnungsamt stellte die Ergebnisse in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor.
Die Gruppe hatte einige Problemzonen identifiziert. In Wohngebieten sei das Problem, dass manche ihren privaten Parkraum nicht nutzten, sondern lieber auf der Straße parken. Als Lösung präsentierte Müller ein mögliches Anwohnerparken mit angepassten Gebühren, zum Beispiel in der Gernsbacher Straße. Auch größere Fahrzeuge bereiten teilweise Probleme. Deshalb sprach sich Müller für Busparkplätze im Dobeltal oder am Holzlagerplatz aus.
Ausnahmeregelungen
Lastwagen, Sprinter oder Wohnmobile stünden ebenfalls manchmal an Orten, wo dies nicht vorgesehen sei, so Müller. „Wohnmobile sind ein Problem“, so der Ordnungshüter. Eine mögliche Lösung sei, bestimmte Parkplätze mit „nur PKW“ zu beschildern. Für gewerbliche Fahrzeuge könne es Ausnahmeregelungen geben. Die müssten mit den Firmen aber vereinbart werden.
Der Schuh drückt hauptsächlich aber an einer Stelle in der Stadt. Denn wenn Großveranstaltungen stattfinden, fehlen oft Parkplätze. Müller nannte eine bessere Verkehrslenkung als Lösungsansatz. Schilder könnten auf Ausweichparkplätze am Freibad, im Dobeltal oder am Waldparkplatz Wurstberg verweisen. Außerdem könne man zusätzliche Ordner einsetzen. Auch auf der Schweizer Wiese sah er potenziell bis zu 60 Stellplätze.
Verhandlung mit Eigentümer
Aus dem Gemeinderat kam unter anderen von Rüdiger König (UBV) der Vorschlag, bei Veranstaltungen den REWE-Parkplatz mit zu nutzen. „Es gibt im täglichen Bedarf ausreichend Parkplätze. Bei Veranstaltungen brauchen wir mehr“, analysierte er. Und sonntags habe der Supermarkt ja zu. Auch die Verwaltung liebäugelte mit dieser Lösung. Allerdings handelt es sich bei diesem Parkplatz um eine Privatfläche. Deshalb müsse man mit dem Eigentümer darüber verhandeln.
Parkhaus in Kooperation
Und Bürgermeister Klaus Hoffmann wies darauf hin, dass gerade bei sonntäglichen Großveranstaltungen auf eben diesem Parkplatz oft parallel ein Flohmarkt stattfinde. Er halte eine solche Lösung deshalb für nicht realistisch. Die Verwaltung schlug vor, die Errichtung eines Parkhauses in Kooperation mit Hotels und Kliniken zu prüfen. Über mögliche Kosten oder Standorte wurde nicht diskutiert.
Dem Gremium war noch etwas anderes wichtig. Viele Räte sprachen sich für eine engmaschigere Kontrolle der Parkvorschriften aus. Hier konnte Müller Positives – oder für Parksünder Negatives – berichten. Denn das Ordnungsamt habe jetzt mehr Personal. Auf Hinweise könne nun schneller reagiert werden. Das zeige sich an einer mittlerweile höheren Anzahl an Strafzetteln.
Beschlossene Maßnahmen
Der Gemeinderat stimmte den Maßnahmen der Projektgruppe und der Prüfung eines Parkhauses schließlich zu. Hier ein Überblick über beschlossene Maßnahmen:
bessere Verkehrslenkung zu alternativen Parkplätzen
Parkzeitbeschränkungen bei Kundenparkplätzen
Einrichtung von Anwohnerparkplätzen
Verhandlungen mit Eigentümern zur Schaffung von weiteren eigenen zusätzlichen Parkplätzen
verstärkte Kontrollen
Ausweisung von Busparkplätzen
Eruierung eines kostenpflichtigen Stellplatzes für Lkw, Sprinter, Anhänger und Wohnmobile
Talblickstraße und Südhangstraße – Einrichtung einer Einbahnstraße
Markierung von zwei Parkplätzen in der Schulgasse (zeitliche Begrenzung von drei Stunden)
Dorfplatz Bernbach – Begrenzung der Parkdauer auf drei Stunden, separate Parkplätze für Kindergarten/Feuerwehr
Feldwege Bernbach – Aktualisierung der Beschilderung (Durchfahrt verboten)
Bernsteinstraße – alternierendes Parken
Parkplatz Sportplatz Rotensol – Prüfung des Bedarfs an dauerhaften Parkplätzen zur Vermietung/Kontrolle der aktuellen Drei-Stunden-Regelung
Bergstraße – Einführung eines eingeschränkten Halteverbots auf einer Teilstrecke ganzjährig
Parkplatz Friedhof Neusatz – Limitierung der Parkdauer auf zwei Stunden im Zeitraum 8 bis 20 Uhr (Parkscheibe)
Neuenbürger Straße Ortsausgang Richtung Schwann – Verkehrsschau mit Landratsamt bezüglich behindernd parkender Fahrzeuge im unübersichtlichen Kurvenbereich
Parkplatz Bronnenwiesenhalle – Limitierung der Parkdauer auf vier Stunden