Bürgermeister Oliver Schmid (links) und Matthias Milkautz von der IHK tragen sich mit ortsansässigen Unternehmerinnen und Unternehmern zum Austausch. Foto: IHK

Rund 20 Unternehmerinnen und Unternehmer haben sich zu „IHK vor Ort“ in Geislingen getroffen. Im Dialog mit Bürgermeister Oliver Schmid zeigte sich, dass alle mit ähnlichen Sorgen und Herausforderungen zu kämpfen haben.

Der Fachkräftemangel macht auch vor den Geislinger Unternehmen keinen Halt. Doch sie werden damit nicht alleine gelassen, Unterstützung gibt es von der IHK: „Eine Antwort auf den Fachkräftemangel ist die duale Ausbildung, für die wir uns stark machen“, sagte Matthias Miklautz von der IHK Reutlingen. Er stellte unter anderem das Programm Neustart für Studis vor: „Viele Studierenden brechen ihr Studium ab. Mit dem Programm wollen wir Studienabbrecherinnen und Studienabbrecher den Weg in die Ausbildung zeigen.“ Er wies zudem auf das IHK-Welcome-Center hin, das Unternehmen bei der Gewinnung und Einstellung ausländischer Fachkräfte zur Seite steht und die Betriebe auch bei der Suche nach Sprachkursen für ihre ausländischen Fachkräfte unterstützen kann.

Internet und Verkehr: Fortschritte und Sorgenkinder

Am Ausbau der Breitbandinfrastruktur wird kontinuierlich gearbeitet. In diesem Zusammenhang hatte Oliver Schmid erfreuliche Nachrichten: „Die NetCom hat sich dem örtlichen Netz angenommen, überall wird gebaggert und gebuddelt. Der Ausbau kommt gut voran.“ Der Ortsteil Binsdorf habe durch sein Gewerbegebiet Priorität. Dort seien inzwischen schon 70 Prozent der Hausanschlüsse fertig, die restlichen Teile Geislingens müssen sich aber weiterhin gedulden. Hier sei die Fertigstellung, so Schmid, laut NetCom BW erst für 2025 geplant. Aufwind bekommt auch die Verkehrsinfrastruktur: Die Ortsdurchfahrt soll saniert werden und auch der Bau des lang ersehnten und hart erkämpften Kreisverkehrs ist inzwischen genehmigt. Für großen Unmut sorgt sowohl bei den Unternehmerinnen und Unternehmern als auch bei der Gemeinde weiterhin die Endelbergtrasse der B 27 bei Mössingen und Ofterdingen. Selbst nach einem Planungsbeschluss kann die starke Initiative, die sich gegen den Bau einsetzt, noch Klage einlegen. IHK, Unternehmen und Stadtverwaltung sind sich einig: Es muss von allen Seiten erneut Druck gemacht und die Wichtigkeit der Trasse für den Wirtschaftsstandort betont werden.

Stabiler Rahmen für die örtliche Wirtschaft

Krisen, Kriege und die Inflation machen derzeit allen stark zu schaffen. Auch wenn der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage zufolge die Einzelhandelskaufkraft in Geislingen gestiegen ist, bleiben Ladenleerstände ein Problem. Im Rahmen der Wirtschaftsförderung versucht die Stadt mit kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen gegen die Leerstände vorzugehen und die Innenstadt zu beleben. Weiterhin auf der städtischen Agenda bleiben auch Kinderbetreuung, Wohnraumschaffung, eine zuverlässige Telefon- und die gute Nahversorgung. „Mir ist es wichtig, einen stabilen und verlässlichen Rahmen für die örtliche Wirtschaft zu schaffen,“ sagte Schmid.