Louis Armstrong in den 1950er Jahren Foto: mauritius images/ClassicStock

„I Got Rhythm – Kunst und Jazz seit 1920“ heißt die aktuelle Sonderausstellung im Kunstmuseum Stuttgart. Untersucht werden die Querverbindungen und Beeinflussungen zwischen Jazz und Kunst. In einer 13-teiligen Serie stellen wir Größen des Jazz vor. Folge 1: Louis Armstrong.

Stuttgart - „I Got Rhythm – Kunst und Jazz seit 1920“ heißt die aktuelle Sonderausstellung im Kunstmuseum Stuttgart. Untersucht werden die Querverbindungen und Beeinflussungen zwischen Jazz und Kunst. In einer 13-teiligen Serie stellen wir Größen des Jazz vor. Heute: Louis Armstrong. Den Anfang unserer Reihe über stilprägende Jazzmusiker macht einer, den alle kennen: Louis Armstrong. Geboren wurde „Satchmo“ oder „Pops“, wie sie ihn später riefen, am 4. August 1901 in New Orleans, in der Geburtsstätte des Jazz. Der kleine Louis beginnt dort das Instrument zu spielen, mit dem er berühmt werden sollte: das Kornett.

Schon als Jugendlicher darf er Blues-Sängerinnen wie Bessie Smith begleiten und wird Mitglied in den Orchestern von Kid Ory oder Fletcher Henderson. Seine Karriere startet auf hohem Niveau und führt bald nach Chicago und New York. Er gründet mit der schlagzeuglosen „Hot Five“ und dann mit „Hot Seven“ in den 1920er Jahren seine ersten eigenen Bands, wechselt zur Trompete, spielt in Filmen wie „Rhapsody In Black And Blue“, tritt auf dem Broadway und in Harlem auf, reist mit der „Majestic“ 1932 erstmals nach Europa – und kehrt in die USA zurück als Star, der für viele weitere Filme wie „New Orleans“ engagiert wird.

Er faszinierte die Menschen

1952 nach einer triumphalen Tournee – 40000 Schweden hatten ihn beispielsweise bei seiner Ankunft begeistert begrüßt – wird er von den Lesern der Zeitschrift „Downbeat“ zur „wichtigsten musikalischen Persönlichkeit aller Zeiten“ gewählt.

Zweifellos hat Armstrong in der Musikgeschichte eine wesentliche Rolle inne, da durch ihn der Jazz, eine kleine musikalische Form aus dem Süden der USA, ein universelles Publikum erreicht hat. Er war der erste wirkliche Solist, der dank seines Improvisationsgenies und eines unvergleichlich runden, warmen und zugleich kristallinen Sounds die Menschen faszinierte. Seine unverwechselbare heisere Stimme setzte er wie ein Instrument meisterhaft ein und verwandelte Chansons wie „La Vie En Rose“ oder Schlager wie „Hello Dolly“ in Jazznummern.

Unerreicht bleiben Meisterwerke wie der „Westend Blues“, „St. James Infirmary“ oder der „Royal Garden Blues“. 1952 später gastierte der „King of Jazz“ übrigens erstmals in Stuttgart und zwar im Universum-Kino in der unteren Königstraße, 1959 dann in der Liederhalle. Es kam ihm zu Ehren eine US-Briefmarke heraus, und zahlreiche Straßen und Plätze tragen heute seinen Namen: Louis Armstrong.

Louis Armstrong spielt 1959 in Stuttgart den „Basin Street Blues“: https://www.youtube.com/watch?v=4YnP2jZQQS4