Hüfingen (wur). Eine überraschende Einleitung, ein mit vielen Argumenten ausgeschmücktes Mittelstück,

Hüfingen (wur). Eine überraschende Einleitung, ein mit vielen Argumenten ausgeschmücktes Mittelstück, aber ein abruptes Ende: Man fühlte sich bei Sigmund Vögtles Einlassung im Hüfinger Gemeinderat an einen Schüleraufsatz erinnert, dem am Ende die Luft ausgeht. Nur war das nicht dem SPD-Gemeinderat geschuldet, sondern der ablehnenden Antwort von Bürgermeister Michael Kollmeier.

Vögtle hatte bemängelt, dass es in Hüfingen offenbar keine Maßnahmen der Flüchtlingsintegration im Bereich der gemeinnützigen Arbeitsgelegenheiten gebe. Diese seien für Asylbewerber ohne eine Wartefrist und ohne Arbeitsgenehmigung der Ausländerbehörde möglich. "Das geht sogar bei einer Duldung." Arbeit jedenfalls gebe es in Hüfingen genug: ob beim Bauhof, in den gemeinnützigen Einrichtungen oder im großen Feld der Grünanlagenpflege. Mit solch einer Einbindung, die durch eine Aufwandsentschädigung von einem Euro pro Stunde vergütet wird, erlernten die Flüchtlinge schon zu Beginn des Asylverfahrens eine sinnvolle Beschäftigung bei einem strukturierten Tagesablauf. Und noch einen Vorteil sah Vögtle: Bei der gemeinsamen Arbeit mit deutschen Kollegen ließen sich die deutsche Sprache und die gesellschaftlichen Grundregeln besser lernen. Relativ kurz gehalten und im Kern ablehnend äußerte sich der Bürgermeister: Im Bauhof habe man den Einsatz von Flüchtlingen schon probiert. Die Beschäftigten dort hätten vielfältige Aufgaben, deren Ausführung eben Fachpersonal bedürfe. Man werde sich im Rathaus Gedanken machen, wie man die Flüchtlinge sinnvoll beschäftigen könne, so Kollmeier weiter. Eventuell könnten ja auch die Vereine deren Tatkraft nutzen.