Alle tragen dazu bei, dass das Kreiserntedankfest ein voller Erfolg wird: Fabian Gut (von links), Markus Welte, Wilfried Föhrenbacher und Konrad Glunk diskutieren den Zeltaufbau. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Mundelfinger spucken beim Endspurt in die Hände / Viele packen bei Zeltaufbau mit an

Eine knapp zwei Jahre andauernde Gemeinschaftsleistung mit einigen tausend Stunden ehrenamtlicher Arbeit biegt auf die Zielgerade ein. Jetzt heißt es für die Helfer der rund 500 Arbeitseinsätze noch einmal durchatmen vor dem Kreiserntedankfest in Mundelfingen zwischen dem 2. und 7. Oktober.

Hüfingen-Mundelfingen. Um die Vorbereitungen abzuschließen, fanden sich die Landjugendlichen mit Dutzenden von Helfern am Festplatz auf der gegenüberliegenden Seite der Aubachhalle ein. Ziel war es, das Festzelt mit angrenzendem Versorgungszelt und Bar aufzustellen.

Das trockene Wetter und der strahlende Spätsommertag trugen einiges dazu bei, dass der Zeltaufbau relativ schnell über die Bühne ging. "Wir sind glücklich, dass uns bei derartigen Aktionen viele helfen, die bereits bei den vergangenen Erntedankfesten oder anderen Großveranstaltungen aktiv dabei waren. Dann geht alles schneller," freute sich Vorsitzende Saskia Welte über den bisherigen Verlauf. "Einige von uns waren beim letzten Erntedankfest vor zehn Jahren bereits dabei, aber noch nicht in derartige Aufgaben eingebunden. Für andere ist die Vorbereitung eines solchen Großereignisses Neuland." Welte verweist darauf, dass ohne Unterstützung und Mithilfe aus der Bevölkerung und von den Vereinsmitgliedern, von denen sich viele bereits an ähnlichen Jubiläen beteiligten, ein solches Fest zum Scheitern verurteilt wäre. Doch auf die Mundelfinger war wie immer in derartigen Situationen Verlass.

Als vor zwei Jahren zum ersten Mal das Kreiserntedankfest ins Gespräch kam, war es eine der ersten Aktionen des Vorstands, die Vereine zu kontaktieren. Hätte diesen eine Unterstützung abgelehnt, wäre das Vorhaben zu Ende gewesen. Saskia Welte erläutert, dass danach die Bewerbung um die Veranstaltung beim Kreisverband bevorstand. Doch die Zustimmung war reine Formdsache.

Nach dieser Zusage legten die Landjugendlichen erst richtig los. Sie erkundigten sich im Ort bei vielen persönlich, wer bereit sei, mitzuhelfen. Vor allem gründeten sie einen Festausschuss mit diversen Abteilungen, denen wiederum je eine Ansprechperson vorsteht. "Es gibt die Gruppen Programm, Arbeitsplan, Technik, Finanzen, Sponsoring, Getränke, Essen", skizziert Welte die Zuständigkeiten, die im Festausschuss regelmäßig zusammenliefen. Für die Details agierte jede Arbeitsgruppe autark. Seit Mai trifft sich der Festausschuss regelmäßig alle zwei Wochen.

Auch war es so langsam an der Zeit, sich bei den anderen Landjugendgruppen zu erkundigen, wer am großen Festumzug mit einem Erntedankwagen teilnimmt. Letztendlich wertet Welte es als gutes Zeichen, dass mit Mönchweiler, Hausen vor Wald, Hochemmingen/Aasen, Brigachtal, Bräunlingen, Weiler, Dauchingen, Brigach, Hondingen und Unadingen zehn Landjugendgruppen mit eigenem Wagen teilnehmen.

Die Gastgeber waren mit dem Erstellen der Erntekrone und der Gestaltung des Mottowagens gefordert. "Das sind alles Dinge, die organisiert sein wollen, aber im Zuge der gesamten Festvorbereitungen wie nebenher liefen", lacht Welte, die das überproportionale Engagement der Vereinsmitglieder in den höchsten Tönen lobt. Zumal viele von ihnen einem Job nachgehen. Andere sind in Schule oder Ausbildung gefordert.

Doch wer Zeit in die Vorbereitung investiert, erhält in der Regel auch wieder unbezahlbare Erfahrungen zurück. "Die Helfer lernen Eigenschaften wie Organisation, Koordination, Selbstsicherheit, Selbstvertrauen und Teamgeist", nennt die Vorsitzende nur einige Beispiele. Von Nutzen während der Vorbereitungszeit sind auch die Erfahrungen der Ehemaligen, von denen einige bereits mehrfach an Erntedankfesten mithalfen. "Immer, wenn wir einen Ratschlag oder Unterstützung benötigen, sind sie zur Stelle", dankt Saskia Welte den Ehemaligen.

Erstmals organisieren die Mundelfinger ein Kreiserntedankfest, das über fünf Tage dauert und in zwei Abschnitte aufgeteilt ist. Höhepunkt vom 2. bis 3. Oktober ist der Naturparkmarkt am Tag der deutschen Einheit mit 28 Standbetreibern, die aus der gesamten Region kommen, um ihre regional erzeugten Produkte anzubieten. Dieser Tag der Landwirtschaft beginnt um 11 Uhr und beinhaltet um 15 Uhr eine spannende Podiumsdiskussion mit Peter Hauk, dem Landesminister für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, und Vereinsmitglied und Landwirt Matthias Friedrich. Höhepunkt zwischen dem 5. und 7. Oktober ist der Festumzug am 6. Oktober. 34 Gruppen und Musikvereine haben ihre Teilnahme bereits zugesichert. Neu ist der modifizierte Umzugsverlauf, der auf eine Mitnutzung der Kreisstraße durch Mundelfingen verzichtet und komplett über örtliche Straßen führt.