Der umzäunte Bereich an der Umfahrungsbaustelle bei Behla markiert die Stelle, an der sich die Quelle ursprünglich befand, die von einem nahen Hof jahrelang genutzt wurde. Foto: Simon Foto: Schwarzwälder Bote

B 27: Baustelle in Behla gräbt Landwirt das Wasser ab

Hüfingen-Behla (guy). Die große Baustelle für die B 27-Umfahrung bei Behla ist ein Mikrokosmos verschiedenster Herausforderungen. Wenn Erde aufgegraben wird, kommen auch immer Dinge zum Vorschein, die man nicht erwartet hat. Wie der Projektleiter der Umfahrung, Michael Waidele, sagt, gebe es bei großen Baustellen immer auch unvorhergesehene Ereignisse.

Ist das der Fall, versucht Waidele mit seinen Mitarbeitern eine Lösung zu finden. Der Bau soll, abgesehen von seiner zukünftigen Funktion, so gut wie keine Auswirkungen auf die Umwelt haben. So auch bei einem aktuellen Fall auf der Baustelle. Über Generationen nutzte die Familie eines Behlaer Landwirtes eine etwas von der Ortschaft entfernte, natürliche Quelle, um das Vieh zu tränken. In die Lücke zwischen Hof und Wasser setzten die Planer nun den neuen Bundesstraßenabschnitt. Die Arbeiten begannen und der Fluss zum Hof wurde unterbrochen. Das wird nun jedoch nicht einfach als Kollateralschaden hingenommen, die Veranwortlichen arbeiten daran, die Quelle wieder fassen und das Wasser wie früher zum Landwirt bringen zu können. Das soll mit einer Leitung gemacht werden, die unterhalb der Fahrbahn verläuft. Zunächst hatte man die Sorge, der Schnitt durch die Landschaft habe die Quelle versiegen lassen: "Das Wasser ist definitiv nicht versiegt, sondern tritt an anderer Stelle an die Oberfläche", erklärt Waidele. Nächste Woche habe er einen Termin mit einem Geologen. Dann wolle man einen weiteren Schnitt in das Erdreich setzen, um zu schauen, ob und wie viel Wasser austritt und um sich daran orientieren zu können. "Die Aufgabe ist nicht einfach, aber auch nicht hoffnungslos", so Waidele.