Sigmund Vögtle ärgert sich beim Hüfinger FC-Heim über die mutwilligen Schäden an einem Waschbecken. Foto: Simon Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Vorwurf der Untätigkeit erweist sich als unbegründet / Schäden an Waschbecken

Hüfingen (wur). Missachtet die Polizei ihre Pflichten? Es waren heftige Vorwürfe, die Sigmund Vögtle jüngst im Hüfinger Gemeinderat aussprach. Und sie waren, das sei an dieser Stelle schon gesagt, unbegründet.

Vehement, als sei es gestern gewesen, zeichnete Vögtle eine Begebenheit aus dem August dieses Jahres nach: Als ehrenamtlicher Platzwart hatte er sich eines Sommermorgens mächtig über die Spuren geärgert, die nächtliche Besucher beim Vereinsheim des Fußballclubs hinterlassen hatten. Ein Waschbecken war nahezu abgerissen worden, eine Mülleimer schwamm im Gewerbekanal. Gleich am selben Tag habe er die Polizei informiert und Anzeige erstattet, aber seither nichts mehr gehört. Das sei ärgerlich. Welche Botschaft komme da beim Bürger an, wenn die Polizei Straftaten und Umweltverschmutzungen nicht nachgehe, echauffierte sich der SPD-Gemeinderrat. Und überhaupt stellte Vögtle die Frage, warum sich kein Beamter die Schäden vor Ort angesehen habe.

Das sind Vorwürfe, welche die Polizei nicht so stehen lässt. Dieter Popp, Pressesprecher des Polizeipräsidums Tuttlingen, hat die Vorgänge nachgezeichnet. Er wundere sich, warum Vögtle nicht einfach beim Revier Donaueschingen angerufen habe, anstatt so lange seinen Frust mit sich herumzutragen.

Schon am Tag nach der von Vögtle telefonisch eingereichten Anzeige habe die Polizei per E-Mail Bilder zu den Verwüstungen vom Jugendleiter Frank Fetzer bekommen. "Die waren völlig ausreichend", so Popp. Vier Tage später wurde im E-Mail-Dialog die weitere Vorgehensweise skizziert. Demnach wurden Vereinsheim und Sportgelände in die Streifentätigkeit einbezogen. Die Beamten hätten mehrmals dort vorbeigeschaut und sich auch ein Bild von den Beschädigungen gemacht, erklärt der Polizeisprecher.

Die "Bestreifungen", wie die Kontrollgänge von der Polizei genannt werden, hatten auch den Hintergrund, dass man um Jugendliche wusste, die sich offenbar häufig im Bereich der Sportanlagen aufhielten. Nicht auszuschließen sei aber auch, dass das Waschbecken von den eigenen Sportlern beschädigt wurde. Einen Fehler musste die Polizei indes dennoch einräumen: "Wir haben vergessen, aus dem Vorfall eine Pressemitteilung zu machen."